Blick auf die Villa Malta in Rom (M+)

Domenico Quaglio

Blick auf die Villa Malta in Rom, 1830

Öl auf Leinwand, 62,2 x 82,0 cm
1830 durch König Ludwig I. vom Künstler erworben
Inv. Nr. WAF 784

Details   

Blick auf die Villa Malta in Rom

1827 hatte Ludwig I. die Villa Malta am Pincio erworben, die fortan Wohnsitz des Königs bei seinen häufigen Romaufenthalten war und bis 1873 im Besitz des Hauses Wittelsbach blieb. Bald nach der Erwerbung gab Ludwig bei Johann Christian Reinhart vier großformatige Ansichten der Stadt Rom in Auftrag, die Ausblicke aus dem Turm der Villa nach den vier Himmelsrichtungen zeigen (Inv. Nr. WAF 811–814). Im Zusammenhang mit diesem Bestreben des Königs, die Stadt Rom in ihrer damaligen Erscheinung in Gemälden festzuhalten und damit in München vergegenwärtigen zu können, ist auch die Ansicht der Villa Malta von Domenico Quaglio entstanden, die das Gebäude mit dem vorgelagerten Garten von Süden zeigt. Unmittelbar im Vordergrund ist der Verlauf der Via Sistina zu erkennen. Das
Gemälde beruht auf Studien, die Quaglio während seiner Italienreise im Sommer des Jahres 1829 gemacht haben dürfte. Ein Skizzenblatt im Münchner Stadtmuseum zeigt eine Ansicht der Villa aus einem etwas veränderten Blickwinkel.

Domenico Quaglio (1787 ‐ 1837)

Leben und Werk

Domenico war das bedeutendste Mitglied der Künstlerfamilie Quaglio, die ursprünglich aus Oberitalien stammte und mit Kurfürst Carl Theodor von Mannheim nach München übergesiedelt war. Ausgebildet als Kupferstecher und Lithograph konzentrierte sich Domenico Quaglio bald auf die Wiedergabe von mittelalterlichen Baudenkmälern, die er in Druckgraphiken veröffentlichte. Zeitweise als Theatermaler in München tätig und später ab 1833 als Leiter des Wiederaufbaus von Schloss Hohenschwangau wandte er sein gestalterisches Talent vor allem im Rahmen konkreter Aufgabenstellungen an. Auch Quaglios malerisches Werk ist nicht völlig künstlerisch frei aufgefasst, sondern an der Zweckhaftigkeit der Vedute, wie Canaletto sie im 18. Jahrhundert geprägt hatte, orientiert. Seine Ansichten von Landschaften, Städten oder Bauwerken haben immer dokumentarischen Charakter, auch wenn durch die Einführung von Staffagefiguren und durch die Wahl des Bildausschnitts Elemente der romantischen Landschafts- und Genremalerei eingeführt werden. Quaglio hat sich vor allem als gewissenhafter Dokumentar des alten München vor der Umgestaltung durch Ludwig I. einen Namen gemacht. Seine Architekturmalerei ist in mancher Hinsicht dem Werk Eduard Gärtners vergleichbar, der Ähnliches für Berlin leistete.

Domenico Quaglio

Die Alte Reitschule mit dem Café Tambosi im Jahr 1822, 1822

Öl auf Leinwand, 63,4 x 84,5 cm
1822 durch Kronprinz Ludwig vom Künstler erworben
Inv. Nr. WAF 786

Details   

Domenico Quaglio

Die Königliche Residenz von Nordosten im Jahr 1827, 1827

Öl auf Leinwand, 62,5 x 82,5 cm
1827 durch König Ludwig I. vom Künstler erworben
Inv. Nr. WAF 788

Details   

Domenico Quaglio

Die Nordseite der Königlichen Residenz im Jahr 1828, 1828

Öl auf Leinwand, 62,5 x 82,4 cm
1828 durch König Ludwig I. vom Künstler erworben
Inv. Nr. WAF 789

Details   

Domenico Quaglio

Die Residenzstraße gegen den Max-Joseph-Platz im Jahr 1826, 1826

Öl auf Leinwand, 63,5 x 83,5 cm
1826 durch König Ludwig I. vom Künstler erworben
Inv. Nr. WAF 790

Details