Die Alte Reitschule mit dem Café Tambosi im Jahr 1822 (M+)

Domenico Quaglio

Die Alte Reitschule mit dem Café Tambosi im Jahr 1822, 1822

Öl auf Leinwand, 63,4 x 84,5 cm
1822 durch Kronprinz Ludwig vom Künstler erworben
Inv. Nr. WAF 786

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Die Alte Reitschule mit dem Café Tambosi im Jahr 1822

Das Gemälde zeigt das Areal des heutigen Odeonsplatzes in München. Links ist scharf angeschnitten der äußerste Pilaster der Fassade der Theatinerkirche sichtbar, rechts das 1816 von Klenze errichtete Hofgartentor. Der Blick geht nach Norden auf die Schwabinger Chaussee. Rechts steht mit hohem Giebel die Alte Reitschule mit dem davor liegenden Caféhaus, die beide 1822 abgebrochen wurden, um dem 1824 bis1826 nach Plänen Klenzes errichteten Bazargebäude Platz zu machen. Links stehen zwei mehrgeschossige Wohnhäuser auf dem Stadtwall, die später der weiteren Bebauung des Odeonsplatzes weichen mussten. Weiter zurückliegend ist in knappem Ausschnitt das Leuchtenbergpalais zu erkennen, das 1817 bis 1821 ebenfalls nach Plänen Klenzes als erster Bau im Bereich der späteren Ludwigsstraße errichtet worden war.

Domenico Quaglio (1787 ‐ 1837)

Leben und Werk

Domenico war das bedeutendste Mitglied der Künstlerfamilie Quaglio, die ursprünglich aus Oberitalien stammte und mit Kurfürst Carl Theodor von Mannheim nach München übergesiedelt war. Ausgebildet als Kupferstecher und Lithograph konzentrierte sich Domenico Quaglio bald auf die Wiedergabe von mittelalterlichen Baudenkmälern, die er in Druckgraphiken veröffentlichte. Zeitweise als Theatermaler in München tätig und später ab 1833 als Leiter des Wiederaufbaus von Schloss Hohenschwangau wandte er sein gestalterisches Talent vor allem im Rahmen konkreter Aufgabenstellungen an. Auch Quaglios malerisches Werk ist nicht völlig künstlerisch frei aufgefasst, sondern an der Zweckhaftigkeit der Vedute, wie Canaletto sie im 18. Jahrhundert geprägt hatte, orientiert. Seine Ansichten von Landschaften, Städten oder Bauwerken haben immer dokumentarischen Charakter, auch wenn durch die Einführung von Staffagefiguren und durch die Wahl des Bildausschnitts Elemente der romantischen Landschafts- und Genremalerei eingeführt werden. Quaglio hat sich vor allem als gewissenhafter Dokumentar des alten München vor der Umgestaltung durch Ludwig I. einen Namen gemacht. Seine Architekturmalerei ist in mancher Hinsicht dem Werk Eduard Gärtners vergleichbar, der Ähnliches für Berlin leistete.

Domenico Quaglio

Die Königliche Residenz von Nordosten im Jahr 1827, 1827

Öl auf Leinwand, 62,5 x 82,5 cm
1827 durch König Ludwig I. vom Künstler erworben
Inv. Nr. WAF 788

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Domenico Quaglio

Die Nordseite der Königlichen Residenz im Jahr 1828, 1828

Öl auf Leinwand, 62,5 x 82,4 cm
1828 durch König Ludwig I. vom Künstler erworben
Inv. Nr. WAF 789

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Domenico Quaglio

Blick auf die Villa Malta in Rom, 1830

Öl auf Leinwand, 62,2 x 82,0 cm
1830 durch König Ludwig I. vom Künstler erworben
Inv. Nr. WAF 784

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Domenico Quaglio

Die Residenzstraße gegen den Max-Joseph-Platz im Jahr 1826, 1826

Öl auf Leinwand, 63,5 x 83,5 cm
1826 durch König Ludwig I. vom Künstler erworben
Inv. Nr. WAF 790

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