Die Residenzstraße gegen den Max-Joseph-Platz im Jahr 1826 (M+)

Domenico Quaglio

Die Residenzstraße gegen den Max-Joseph-Platz im Jahr 1826, 1826

Öl auf Leinwand, 63,5 x 83,5 cm
1826 durch König Ludwig I. vom Künstler erworben
Inv. Nr. WAF 790

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Die Residenzstraße gegen den Max-Joseph-Platz im Jahr 1826

Im Auftrag von Ludwig I. schuf Domenico Quaglio eine Reihe von Veduten, in denen die Münchner Residenz und deren Umgebung vor den Um- und Neubauten Leo von Klenzes festgehalten ist. Der Blick in die Residenzstraße in Richtung des Max-Joseph-Platzes zeigt eine im wesentlichen auch heute bestehende Situation. Rechts reihen sich schmale Bürgerhäuser aneinander, die den Gesamteindruck der Straße noch immer bestimmen. Links jedoch zeigt Quaglio noch die älteren südwestlichen Trakte der Residenz, die 1826 Klenzes Königsbau weichen mussten.

Auch am Max-Joseph-Platz ist eine Veränderung festzustellen. In Quaglios Ansicht fehlt die den Platz heute bestimmende Hauptpost, deren Fassade sich am Florentiner Findelhaus orientiert. Stattdessen ist im Bild das spätbarocke Palais Toerring zu sehen, wie es vor dem Umbau durch Klenze ausgesehen hat.

Domenico Quaglio (1787 ‐ 1837)

Leben und Werk

Domenico war das bedeutendste Mitglied der Künstlerfamilie Quaglio, die ursprünglich aus Oberitalien stammte und mit Kurfürst Carl Theodor von Mannheim nach München übergesiedelt war. Ausgebildet als Kupferstecher und Lithograph konzentrierte sich Domenico Quaglio bald auf die Wiedergabe von mittelalterlichen Baudenkmälern, die er in Druckgraphiken veröffentlichte. Zeitweise als Theatermaler in München tätig und später ab 1833 als Leiter des Wiederaufbaus von Schloss Hohenschwangau wandte er sein gestalterisches Talent vor allem im Rahmen konkreter Aufgabenstellungen an. Auch Quaglios malerisches Werk ist nicht völlig künstlerisch frei aufgefasst, sondern an der Zweckhaftigkeit der Vedute, wie Canaletto sie im 18. Jahrhundert geprägt hatte, orientiert. Seine Ansichten von Landschaften, Städten oder Bauwerken haben immer dokumentarischen Charakter, auch wenn durch die Einführung von Staffagefiguren und durch die Wahl des Bildausschnitts Elemente der romantischen Landschafts- und Genremalerei eingeführt werden. Quaglio hat sich vor allem als gewissenhafter Dokumentar des alten München vor der Umgestaltung durch Ludwig I. einen Namen gemacht. Seine Architekturmalerei ist in mancher Hinsicht dem Werk Eduard Gärtners vergleichbar, der Ähnliches für Berlin leistete.

Domenico Quaglio

Die Alte Reitschule mit dem Café Tambosi im Jahr 1822, 1822

Öl auf Leinwand, 63,4 x 84,5 cm
1822 durch Kronprinz Ludwig vom Künstler erworben
Inv. Nr. WAF 786

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Domenico Quaglio

Die Königliche Residenz von Nordosten im Jahr 1827, 1827

Öl auf Leinwand, 62,5 x 82,5 cm
1827 durch König Ludwig I. vom Künstler erworben
Inv. Nr. WAF 788

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Domenico Quaglio

Die Nordseite der Königlichen Residenz im Jahr 1828, 1828

Öl auf Leinwand, 62,5 x 82,4 cm
1828 durch König Ludwig I. vom Künstler erworben
Inv. Nr. WAF 789

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Domenico Quaglio

Blick auf die Villa Malta in Rom, 1830

Öl auf Leinwand, 62,2 x 82,0 cm
1830 durch König Ludwig I. vom Künstler erworben
Inv. Nr. WAF 784

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