Bertel Thorvaldsen (M+)

Heinrich Maria von Hess

Bertel Thorvaldsen, 1823

Öl auf Kastanienholz, 77,0 x 63,4 cm
1864 als Vermächtnis aus dem Nachlass von König Maximilian II. erworben
Inv. Nr. WAF 348

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Bertel Thorvaldsen

Das Bildnis Bertel Thorvaldsens (1770 –1844), des neben Canova berühmtesten Bildhauers seiner Zeit, ist nach einem Porträttypus des Quattrocento gemalt, wie ihn die Nazarener wieder aufgegriffen haben. Charakteristisch dafür ist die Fensterbrüstung als Barriere zwischen Bildnis und Betrachter, dazu die Attribute seines Berufs, Stuckeisen und Hammer. Auch der Teilausblick in eine Landschaft folgt dieser Tradition: Hier ist es der Tempel der Venus und Roma am Forum Romanum mit dem Campanile der Kirche S. Maria Nuova in Rom. Der Ausblick entspricht nicht der Lage von Thorvaldsens Wohnung in der Via Gregoriana oder seiner Werkstatt an der Piazza Barberini und ist somit attributiv aufzufassen, als Hinweis auf Thorvaldsens Schaffen, das der klassischen Antike verpflichtet ist.
Ein ebenfalls 1823 entstandenes Porträt von Carl Begas d. Ä. zeigt Thorvaldsen stehend im Gegensinn vor demselben Ausblick, in gleicher Kleidung und Haltung (Berlin, Nationalgalerie). Hess hat das Porträt 1834 in ähnlicher Form wiederholt. Diese spätere Fassung befand sich in der Sammlung des Grafen Adolf Friedrich von Schack und ist 1931 im Münchner Glaspalast verbrannt.

Heinrich Maria von Hess (1798 ‐ 1863)

Leben und Werk

Nach einem Studium an der Münchner Akademie schloss sich Heinrich Hess 1821 in Rom dem Kreis der Nazarener an, die zu diesem Zeitpunkt bereits eine gefestigte Position im Kunstgeschehen einnahmen. Auf Vorschlag von Peter Cornelius wurde er 1826 von Ludwig I. als Professor an die Münchner Akademie berufen. In München entwarf Heinrich Hess im Auftrag des Königs große Freskenzyklen für die Allerheiligen-Hofkirche und die Basilika St. Bonifaz, bei deren Ausführung ihn zahlreiche jüngere Künstler unterstützten. Als Leiter der Glasmalereianstalt betrieb er die vom König geförderte Wiederbelebung der religiösen Glasmalerei und schuf Kartons für Kirchenfenster in verschiedenen Ländern Europas.

Heinrich Maria von Hess

Apollo und die Musen, 1826

Öl auf Leinwand, 245 x 449 cm
1875 als Vermächtnis des Prinzen Carl von Bayern erworben
Inv. Nr. WAF 347

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Heinrich Maria von Hess

Marchesa Marianna Florenzi, 1824

Öl auf Leinwand, 194,8 x 140,4 cm
1824 durch Kronprinz Ludwig vom Künstler erworben
Inv. Nr. WAF 345

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