Apollo und die Musen (M+)

Heinrich Maria von Hess

Apollo und die Musen, 1826

Öl auf Leinwand, 245 x 449 cm
1875 als Vermächtnis des Prinzen Carl von Bayern erworben
Inv. Nr. WAF 347

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Apollo und die Musen

Der junge Heinrich Hess, später als Leiter der Glasmalereianstalt und Schöpfer großer Bilderzyklen in der Bonifatiusbasilika und der Allerheiligen-Hofkirche in München einer der von Ludwig I. meistbeschäftigten Künstler, verbrachte zwischen 1821 und 1826 prägende Jahre in Rom. Der Italienaufenthalt war durch ein Stipendium des bayerischen Königs möglich geworden, von dem Hess 1823 den Auftrag zu einem großen Gemälde mit einer mythologischen Darstellung erhielt. Hess entschied sich für das Thema Apollos im Kreis der neun Musen und trat damit in Konkurrenz zu berühmten Werken der Kunstgeschichte wie Raffaels Parnassfresko in den Stanzen und Anton Raphael Mengs’ Deckenbild in der Villa Albani.
Wie Mengs wählt Hess eine Reihung der Musen mit Apollo im Zentrum, wobei die einzelnen Figuren durch Attribute kenntlich gemacht sind. Von links nach rechts erscheinen Urania (Astronomie) mit Himmelskugel und Zirkel, Thalia (komische Dichtung) mit einer komischen Maske, Kalliope (epische Dichtung) mit einem Schreibtäfelchen, Melpomene (tragische Dichtung) mit einer ernsten Maske in der Hand, Klio (Geschichtsschreibung) zur Rechten Apollos mit Trompete, Schwert und Lorbeerzweig, Polyhymnia (ernster Gesang) zur Linken Apollos mit einer Schriftrolle, Terpsichore (Tanz) mit der Leier sowie, von rechts heranschreitend, Euterpe
(Musik und lyrische Dichtung) mit der Flöte und Erato (Liebesdichtung) mit wehendem Tuch, das Haar mit Rosen bekränzt.

Heinrich Maria von Hess (1798 ‐ 1863)

Leben und Werk

Nach einem Studium an der Münchner Akademie schloss sich Heinrich Hess 1821 in Rom dem Kreis der Nazarener an, die zu diesem Zeitpunkt bereits eine gefestigte Position im Kunstgeschehen einnahmen. Auf Vorschlag von Peter Cornelius wurde er 1826 von Ludwig I. als Professor an die Münchner Akademie berufen. In München entwarf Heinrich Hess im Auftrag des Königs große Freskenzyklen für die Allerheiligen-Hofkirche und die Basilika St. Bonifaz, bei deren Ausführung ihn zahlreiche jüngere Künstler unterstützten. Als Leiter der Glasmalereianstalt betrieb er die vom König geförderte Wiederbelebung der religiösen Glasmalerei und schuf Kartons für Kirchenfenster in verschiedenen Ländern Europas.

Heinrich Maria von Hess

Marchesa Marianna Florenzi, 1824

Öl auf Leinwand, 194,8 x 140,4 cm
1824 durch Kronprinz Ludwig vom Künstler erworben
Inv. Nr. WAF 345

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Heinrich Maria von Hess

Bertel Thorvaldsen, 1823

Öl auf Kastanienholz, 77,0 x 63,4 cm
1864 als Vermächtnis aus dem Nachlass von König Maximilian II. erworben
Inv. Nr. WAF 348

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