Marchesa Marianna Florenzi (M+)

Heinrich Maria von Hess

Marchesa Marianna Florenzi, 1824

Öl auf Leinwand, 194,8 x 140,4 cm
1824 durch Kronprinz Ludwig vom Künstler erworben
Inv. Nr. WAF 345

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Marchesa Marianna Florenzi

Das Bildnis der Marchesa Marianna Florenzi schuf Heinrich Hess 1824 im Auftrag von Kronprinz Ludwig von Bayern. Dieser stand in einer engeren Beziehung zu dieser intelligenten und schönen Frau, die mit dem Marchese Ettore Florenzi verheiratet war. Der Kronprinz hatte sie 1821 kennen gelernt und über viele Jahre hinweg verband die beiden eine enge Freundschaft, die sich in einer regen Korrespondenz niederschlug.

Das nahezu lebensgroße Porträt zeigt die Marchesa inmitten eines Gartens sitzend. Sie hat sich nach rechts gewendet, die Beine übergeschlagen und die Hände, die ein paar Blumen halten, entspannt in den Schoß gelegt. Ihr leicht zurückgeworfener, dem Betrachter aufmerksam entgegenblickender Kopf bringt Selbstbewusstsein zum Ausdruck, ohne überheblich zu wirken. Ihre Figur wird von der Architektur der Loggia hinterfangen, die ihr zugleich einen festen Rahmen gibt. Die ionischen Säulen, die in der Antike vorwiegend an Tempeln weiblicher Gottheiten Verwendung fanden, stellen als klassische Würdeformel die Bedeutung der Dargestellten heraus. Im Hintergrund steht ein Schalenbrunnen, und dahinter öffnet sich durch kunstvoll zurechtgeschnittene Bäume der Blick auf die Peterskirche.

Manche der die Marchesa attributhaft umgebenden Gegenstände wie der Krug mit den blühenden Pflanzen erinnern an die dingliche Symbolsprache des Mittelalters, die die Nazarener wiederzubeleben versuchten. Sie bringen die besondere Bedeutung der dargestellten Frau für Ludwig I. zum Ausdruck.

Heinrich Maria von Hess (1798 ‐ 1863)

Leben und Werk

Nach einem Studium an der Münchner Akademie schloss sich Heinrich Hess 1821 in Rom dem Kreis der Nazarener an, die zu diesem Zeitpunkt bereits eine gefestigte Position im Kunstgeschehen einnahmen. Auf Vorschlag von Peter Cornelius wurde er 1826 von Ludwig I. als Professor an die Münchner Akademie berufen. In München entwarf Heinrich Hess im Auftrag des Königs große Freskenzyklen für die Allerheiligen-Hofkirche und die Basilika St. Bonifaz, bei deren Ausführung ihn zahlreiche jüngere Künstler unterstützten. Als Leiter der Glasmalereianstalt betrieb er die vom König geförderte Wiederbelebung der religiösen Glasmalerei und schuf Kartons für Kirchenfenster in verschiedenen Ländern Europas.

Heinrich Maria von Hess

Apollo und die Musen, 1826

Öl auf Leinwand, 245 x 449 cm
1875 als Vermächtnis des Prinzen Carl von Bayern erworben
Inv. Nr. WAF 347

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Heinrich Maria von Hess

Bertel Thorvaldsen, 1823

Öl auf Kastanienholz, 77,0 x 63,4 cm
1864 als Vermächtnis aus dem Nachlass von König Maximilian II. erworben
Inv. Nr. WAF 348

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