Griechische Landleute am Meeresstrand (M+)

Peter von Hess

Griechische Landleute am Meeresstrand, 1838

Öl auf Leinwand, 62,7 x 82,4 cm
1839 durch König Ludwig I. aus dem Münchner Kunstverein erworben
Inv. Nr. WAF 357

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Griechische Landleute am Meeresstrand

Während seines neunmonatigen Aufenthaltes in Griechenland 1833 besuchte Hess von Nauplia aus die Inseln im Saronischen Golf und die Kykladeninseln, reiste aber auch in das Innere der Peloponnes. Die gezeichneten Studien, die auf diesen Reisen entstanden, belegen das Interesse des Künstlers an der damaligen Erscheinung des Landes, gelegentlich an der mittelalterlichen Vergangenheit, während die klassischen Orte und die Überreste der antiken Kultur keine Rolle spielen. Nach seiner Rückkehr nach München hat Hess außer den beiden großen Bildern des Einzugs König Ottos von Griechenland in Nauplia und Athen erstaunlicherweise
kaum andere griechische Motive als Gemälde ausgeführt.
Unser Bild stellt den Zug einer griechischen Bauernfamilie entlang der Meeresküste dar. Die Tiere sind mit Körben und Säcken schwer beladen, auch einige Ziegen werden mitgeführt. Vielleicht befindet sich die Familie auf dem Weg zum Markt, um dort ihre Erzeugnisse anzubieten. 1839 war das Gemälde unter dem Titel »Griechische Landleute auf der Reise nach Nauplia« im Münchner Kunstverein ausgestellt.

Peter von Hess (1792 ‐ 1871)

Leben und Werk

Peter von Hess ist als Genre- und Historienmaler bekannt geworden. Als Fünfzehnjähriger kam er mit seiner Familie, darunter sein jüngerer Bruder Heinrich, von Düsseldorf nach München. Dort studierte er von 1809 bis 1814 an der Akademie, löste sich jedoch bald von den klassizistischen Vorbildern. Als junger Maler hielt er die Kämpfe in den Feldzügen gegen Napoleon fest. 1816/17 unternahm er eine Studienreise nach Italien, während der er die italienische Landschaft in Verbindung mit dem bäuerlichen Genre als Sujet für seine Malerei entdeckte. Hess vollzog in seinen Genrelandschaften nun die Hinwendung zu einem biedermeierlichen Realismus, der sich durch Naturtreue und Idealisierung gleichermaßen auszeichnete. 1820 wurde er zum bayerischen Hofmaler ernannt. Er gehörte 1824 zu den Gründungsmitgliedern des Münchner Kunstvereins, der bald zum Forum einer bürgerlich geprägten Kunst in München wurde. Hess war als Schlachten- und Historienmaler gefragt und führte für König Ludwig I. in München, später auch für Zar Nikolaus I. in Sankt Petersburg große Schlachtenzyklen aus. Seine monumentalen Bilder erscheinen dem heutigen Betrachter gelegentlich theatralisch inszeniert, vermögen jedoch durch die Genauigkeit der Natur- und Detailbeobachtung zu faszinieren.

Peter von Hess

Empfang König Ottos von Griechenland in Athen, 1839

Öl auf Leinwand, 250 x 415 cm
1878 aus dem Nachlass König Ottos von Griechenland erworben
Inv. Nr. WAF 353

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Peter von Hess

Einzug König Ottos von Griechenland in Nauplia, 1835

Öl auf Leinwand, 269 x 415 cm
1835 durch König Ludwig I. vom Künstler erworben
Inv. Nr. WAF 352

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