Winzerfest bei Olevano (M+)

Joseph Anton Koch

Winzerfest bei Olevano, 1812

Öl auf Eichenholz, 46,7 x 58,3 cm
1847 durch König Ludwig I. aus dem Nachlass Robert von Langers erworben
Inv. Nr. WAF 448

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Winzerfest bei Olevano

Das Bild gibt nach Kochs eigener Aussage den Blick in die Sabiner Berge von der Vigna der Familie seiner aus Olevano stammenden Frau. Es wird das Weinlesefest gefeiert, man musiziert und tanzt Saltarello. Auf die Vielfalt der Individualität in Ausdruck und Verhaltensweise ist großer Wert gelegt, das Kolorit zeichnet sich durch Transparenz und Leuchtkraft aus. Wie wir aus Briefstellen wissen, hat Koch auf dieses zu Anfang des Wienaufenthalts zusammen mit einem Gegenstück (Berlin, Nationalgalerie) für Franz Wilhelm Freiherr von Asbeck, München, entstandene Bild besondere Mühe verwendet, um in der neuen Umgebung Aufmerksamkeit zu erregen. Trotz der vielen über Friedrich Schlegel und Wilhelm von Humboldt ermöglichten Kontakte mit der in Wien versammelten europäischen Elite gelang ihm der große Durchbruch jedoch noch nicht. Hingegen nahm er schon hier bestimmenden Einfluss auf junge Künstler wie Ferdinand Olivier, Julius Schnorr von Carolsfeld u. a., die gerade von leuchtend farbigen Bildern wie dem hier besprochenen angezogen wurden. Als Vorlage diente Koch die dritte seiner römischen Radierungen (Vigna del Belvedere di Olevano). Das Bild war 1814 auf der Kunstausstellung in München zu sehen und wurde von Carl Friedrich von Rumohr wegen seiner sinnlichen Farbigkeit und Naturnähe besonders gelobt.

Joseph Anton Koch (1768 ‐ 1839)

Leben und Werk

Der aus Tirol stammende Joseph Anton Koch lebte seit 1795 in Rom und war dort das Haupt der deutschen Künstlerkolonie. Mit seiner Kunst war er Vorbild für eine ganze Generation deutscher Landschaftsmaler und wurde von vielen jungen Künstlern bewundert und nachgeahmt. Seine Landschaften zielen auf die Wirkung des Erhabenen, Heroischen und heben sich dadurch von der vornehmlich gepflegten Tradition der Vedutenmalerei ab. Für Koch wie für viele andere Künstler galt Rom als Hauptstadt der Kunst und besaß mit den Überresten der Antike und den Meisterwerken der Renaissance eine ungebrochene Anziehungskraft. Vor allem jedoch bot die Stadt den Künstlern Zugang zu einer internationalen, häufig vermögenden Klientel aus Pilgern und Kunsttouristen. Die zunehmende Autonomie der Künstler machte sie von einem freien Kunstmarkt abhängig. Einen solchen fanden sie in Rom vor und dort konnten sie hoffen, ihren Lebensunterhalt durch ihre Kunst bestreiten zu können.

Joseph Anton Koch

Heroische Landschaft mit Regenbogen, 1812

Öl auf Leinwand, 188,4 x 170,1 cm
1850 durch König Ludwig I. aus dem Besitz der Münchner Kunstakademie erworben
Inv. Nr. WAF 447

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Joseph Anton Koch

Landschaft bei Olevano mit reitendem Mönch, um 1830

Öl auf Leinwand, 49,7 x 61,0 cm
1935 aus dem Kunsthandel erworben
Inv. Nr. 10026

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Joseph Anton Koch

Der Schmadribachfall, 1822

Öl auf Leinwand, 131,8 x 110,0 cm
1829 durch König Ludwig I. vom Künstler erworben
Inv. Nr. WAF 449

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Joseph Anton Koch

Heroische Landschaft mit dem hl. Georg, 1807

Öl auf Leinwand, 101,0 x 133,7 cm
1808 durch König Max I. Joseph vom Künstler erworben
Inv. Nr. 4907

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Joseph Anton Koch

Ziegelhütte bei Olevano, um 1830

Öl auf Leinwand, 46,4 x 58,2 cm
Vor 1866 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11464

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