Heroische Landschaft mit dem hl. Georg (M+)

Joseph Anton Koch

Heroische Landschaft mit dem hl. Georg, 1807

Öl auf Leinwand, 101,0 x 133,7 cm
1808 durch König Max I. Joseph vom Künstler erworben
Inv. Nr. 4907

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Heroische Landschaft mit dem hl. Georg

Die heroisch aufgefasste Landschaft mit Elementen der römischen Campagna bei Subiaco in den Sabiner Bergen wird zum Schauplatz für die Geschichte des hl.Georg. Der Erzmärtyrer ist in voller Rüstung im Kampf gegen das Ungeheuer im Bildvordergrund gezeigt, während die Prinzessin links auf die Knie gesunken ist und betend für den Sieg ihres Retters die Hände zum Himmel erhoben hat. Für die biblische Historie ließ sich der Maler von den Kompositionen Paolo Uccellos und Raffaels beeinflussen. Er folgte damit der Praxis der Deutschrömer, die in der Malerei der Renaissance ihr Vorbild fanden.
Die Figuren dienen jedoch nur als Staffage für die Gestaltung seines grandiosen Panoramas und erscheinen eher unverbunden mit ihrer Umgebung. So ist die Landschaft der eigentliche Anlass des Bildes. Dunkle, bewaldete Abschnitte wechseln mit hellen, steinigen Partien ab und verleihen dem Bild seine kontrastreiche Spannung. Diese Wirkung wird durch die Schilderung der Wetterstimmung noch verstärkt. Während einige Teile der Landschaft durch die von rechts aufziehenden dunklen Wolken verschattet sind, leuchtet das Städtchen im Hintergrund im Licht der Sonne hell auf. Das Gemälde geht auf einen Auftrag des bayerischen Königs Max I. Joseph zurück. In München stieß es auf Kritik, da die naiv anmutende Art der Darstellung von Landschaft und Erzählung nicht verstanden und als künstlerisches Unvermögen gewertet wurde.

Joseph Anton Koch (1768 ‐ 1839)

Leben und Werk

Der aus Tirol stammende Joseph Anton Koch lebte seit 1795 in Rom und war dort das Haupt der deutschen Künstlerkolonie. Mit seiner Kunst war er Vorbild für eine ganze Generation deutscher Landschaftsmaler und wurde von vielen jungen Künstlern bewundert und nachgeahmt. Seine Landschaften zielen auf die Wirkung des Erhabenen, Heroischen und heben sich dadurch von der vornehmlich gepflegten Tradition der Vedutenmalerei ab. Für Koch wie für viele andere Künstler galt Rom als Hauptstadt der Kunst und besaß mit den Überresten der Antike und den Meisterwerken der Renaissance eine ungebrochene Anziehungskraft. Vor allem jedoch bot die Stadt den Künstlern Zugang zu einer internationalen, häufig vermögenden Klientel aus Pilgern und Kunsttouristen. Die zunehmende Autonomie der Künstler machte sie von einem freien Kunstmarkt abhängig. Einen solchen fanden sie in Rom vor und dort konnten sie hoffen, ihren Lebensunterhalt durch ihre Kunst bestreiten zu können.

Joseph Anton Koch

Heroische Landschaft mit Regenbogen, 1812

Öl auf Leinwand, 188,4 x 170,1 cm
1850 durch König Ludwig I. aus dem Besitz der Münchner Kunstakademie erworben
Inv. Nr. WAF 447

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Joseph Anton Koch

Winzerfest bei Olevano, 1812

Öl auf Eichenholz, 46,7 x 58,3 cm
1847 durch König Ludwig I. aus dem Nachlass Robert von Langers erworben
Inv. Nr. WAF 448

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Joseph Anton Koch

Landschaft bei Olevano mit reitendem Mönch, um 1830

Öl auf Leinwand, 49,7 x 61,0 cm
1935 aus dem Kunsthandel erworben
Inv. Nr. 10026

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Joseph Anton Koch

Der Schmadribachfall, 1822

Öl auf Leinwand, 131,8 x 110,0 cm
1829 durch König Ludwig I. vom Künstler erworben
Inv. Nr. WAF 449

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Joseph Anton Koch

Ziegelhütte bei Olevano, um 1830

Öl auf Leinwand, 46,4 x 58,2 cm
Vor 1866 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11464

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