Trattoria bei der Porta San Sebastiano vor Rom (M+)

Heinrich Bürkel

Trattoria bei der Porta San Sebastiano vor Rom, um 1830/32

Öl auf Papier, auf Leinwand geklebt, 41,0 x 59,5 cm
1911 aus dem Kunsthandel erworben
Inv. Nr. 8610

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Trattoria bei der Porta San Sebastiano vor Rom

1827 ging Heinrich Bürkel zusammen mit Friedrich Nerly nach Italien, wo er sich dann auf einer zweiten Reise 1830 zwei Jahre aufhielt und von Rom aus Neapel, Amalfi und Paestum besuchte. Diese für Bürkels realistische Naturskizzen während des zweiten Romaufenthalts charakteristische Studie stellt die Osteria an der Porta San Sebastiano vor Rom dar. Es ist der Entwurf für das 1833 gemalte Bild gleichen Titels, das im selben Jahr im Münchner Kunstverein ausgestellt war und von Bürkel noch für weitere Varianten benutzt wurde. Die lebensvolle Schilderung der Szene in ihrer malerischen Qualität, die lockere Umsetzung des Lichts in Farbe, die sicher akzentuierte Komposition unter Vernachlässigung von Einzelheiten, die nur angedeutet werden und zur Gesamtstimmung beitragen – all das zeigt Bürkels hohe künstlerische Begabung.

Heinrich Bürkel (1802 ‐ 1869)

Leben und Werk

Heinrich Bürkel hat sich vor allem in der Gattung der sogenannten Genrelandschaft einen Namen gemacht. Der in der Pfalz geborene und in München ausgebildete Künstler schulte sich im Kopieren holländischer Landschaften des 17. Jahrhunderts. Unter dem Eindruck mehrerer Italienaufenthalte wandte er sich der Darstellung bäuerlicher Szenen zu, die in die ländliche Umgebung eingebettet sind. So waren es vor allem Motive des italienischen Landlebens, später auch des oberbayerischen Volkslebens, die auf starke Nachfrage bei einem internationalen Publikum stießen. Bürkels Gemälde sind stark aus der Farbe heraus entwickelt. Im meist sehr niedrig gesetzten Horizont sowie im Verzicht auf idealisierende Überhöhung der sichtbaren Wirklichkeit zeigt sich Bürkels Auseinandersetzung mit der Bildwelt der holländischen Landschaftsmalerei.

Heinrich Bürkel

Schäfer in der römischen Campagna, 1837

Öl auf Leinwand, 48,3 x 67,7 cm
1837 durch König Ludwig I. erworben
Inv. Nr. WAF 134

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