Schäfer in der römischen Campagna (M+)

Heinrich Bürkel

Schäfer in der römischen Campagna, 1837

Öl auf Leinwand, 48,3 x 67,7 cm
1837 durch König Ludwig I. erworben
Inv. Nr. WAF 134

Details   

Schäfer in der römischen Campagna

Aus der großen Gruppe der insbesondere während der dreißigjähriger Jahre entstandenen Römischen Landschaften gehört dieses Bild wohl zu denen, die der spezifischen atmosphärischen Stimmung am einfühsamsten nachgehen; dies drückt sich auch in dem hier wieder verwendeten offiziellen Bildtitel der Kunstvereinsausstellung 1837 aus. Die bleiern schwer wirkende Luft, der aufgewirbelte Staub, die sommerliche Trockenheit der weiten Campagnalandschaft sind das eigentliche Thema, das durch die bunt bewegte Staffage noch den verlebendigenden Akzent erhält. Bürkels Darstellung steht möglicherweise in einem Zusammenhang mit dem im folgenden Jahr von Peter Hess gemalten Bild der am Meeresstrand hinziehenden griechischen Landleute (vgl. Inv. Nr. WAF 357), wobei Bürkels Auffassung mehr malerische Mittel einsetzt.

Heinrich Bürkel (1802 ‐ 1869)

Leben und Werk

Heinrich Bürkel hat sich vor allem in der Gattung der sogenannten Genrelandschaft einen Namen gemacht. Der in der Pfalz geborene und in München ausgebildete Künstler schulte sich im Kopieren holländischer Landschaften des 17. Jahrhunderts. Unter dem Eindruck mehrerer Italienaufenthalte wandte er sich der Darstellung bäuerlicher Szenen zu, die in die ländliche Umgebung eingebettet sind. So waren es vor allem Motive des italienischen Landlebens, später auch des oberbayerischen Volkslebens, die auf starke Nachfrage bei einem internationalen Publikum stießen. Bürkels Gemälde sind stark aus der Farbe heraus entwickelt. Im meist sehr niedrig gesetzten Horizont sowie im Verzicht auf idealisierende Überhöhung der sichtbaren Wirklichkeit zeigt sich Bürkels Auseinandersetzung mit der Bildwelt der holländischen Landschaftsmalerei.

Heinrich Bürkel

Trattoria bei der Porta San Sebastiano vor Rom, um 1830/32

Öl auf Papier, auf Leinwand geklebt, 41,0 x 59,5 cm
1911 aus dem Kunsthandel erworben
Inv. Nr. 8610

Details