Kronprinz Ludwig in der Spanischen Weinschänke zu Rom (M+)

Franz Ludwig Catel

Kronprinz Ludwig in der Spanischen Weinschänke zu Rom, 1824

Öl auf Leinwand
1824 durch Kronprinz Ludwig vom Künstler erworben
Inv. Nr. WAF 142

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Kronprinz Ludwig in der Spanischen Weinschänke zu Rom

Das Gemälde entstand 1824 im Auftrag von Kronprinz Ludwig. In einem Brief an den Sammler und Kritiker Gottlob von Quandt äußert sich Catel zu diesem Bild wie folgt: "[...] Kürzlich habe ich ein kleines Bambocciadenbild für den Kronprinzen von Bayern beendigt. Seine königliche Hoheit hatten gnädigst zum Abschied von Herrn von Klenze ein kleines Déjeuner auf Ripa Grande beim Don Raffaele veranstaltet und trug mir auf, diese Szene durch meinen Pinsel zu verewigen. [...] Dargestellt sind von links nach rechts: Der Wirt, Kronprinz Ludwig, Thorwaldsen, Leo von Klenze, Graf Seinsheim, Johann Martin Wagner (stehend), Philipp Veit, Dr. Ringseis (stehend), Julius Schnorr von Carolsfeld, Catel, Baron Gumppenberg. Durch die offene Tür sieht man den Aventin jenseits des Tiber. [...]"

Das Bild war als private Erinnerung an das Zusammentreffen der Künstler mit dem königlichen Auftraggeber und dessen Reisebegleitern konzipiert und enthält daher keinerlei repräsentative Elemente. Der Kronprinz ist als "Primus inter Pares" im Kreise der um ihn gescharten Künstler und Freunde dargestellt. Was ihn allein auszeichnet, ist, dass er als Gastgeber dem Wirt bedeutet, welcher Wein gereicht werden soll. Catel stellt die gut gelaunte Runde porträthaft und lebensnah im Stil flämischer Bambocciaden dar. Zugleich bindet er die Szene in die römische Kulisse ein, indem er den Innenraum zu einem Ausblick auf das Tiberufer und den Aventin öffnet.

Franz Ludwig Catel (1778 ‐ 1856)

Leben und Werk

Franz Ludwig Catel hat sich vor allem als Maler buntfarbiger und lebensfroher italienischer Volksszenen einen Namen gemacht. Ursprünglich von der Holzbildnerei und der Graphik kommend, wandte er sich um 1800 der Landschaftsmalerei zu. Nach einer Ausbildung in Berlin und Paris ging er 1811 nach Rom und stieß zum Künstlerkreis um Joseph Anton Koch, der zentralen Figur unter den deutschen Malern in Rom. In Catels Bildern geht es weniger um die Landschaftsdarstellung, sondern er wertet die in der Landschaftsmalerei üblichen Staffagefiguren auf und setzt sie als Hauptgegenstand seiner Bilder ein. Seine Gemälde sind somit mehr dem Genre als der Landschaft verpflichtet. Das ausgelassen-fröhliche Treiben auf vielen seiner Bilder und sein koloristisches Können stießen auf reges Interesse bei einer finanzkräftigen Käuferschicht, so dass Catel durch seine Kunst zu beträchtlichem Wohlstand gelangte und allein aus seinem Privatvermögen eine Stiftung für junge Künstler in Rom ins Leben rufen konnte.

Franz Ludwig Catel

Volksfest bei Pozzuoli, 1823

Öl auf Leinwand, 101,5 x 139,5 cm
1823 durch König Max I. Joseph erworben
Inv. Nr. 3798

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Franz Ludwig Catel

Das Theater von Taormina, um 1818

Öl auf Leinwand, 38,7 x 61,5 cm
wohl 1869 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11466

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Franz Ludwig Catel

Aussicht von Ariccia gegen das Meer, um 1821/25

Öl auf Leinwand, 100,2 x 138,5 cm
1826 durch König Ludwig I. aus dem Nachlass von Max I. Joseph erworben
Inv. Nr. WAF 143

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