Der Ammersee mit dem Blick auf das Gebirge (M+)

Eduard Schleich d. Ä.

Der Ammersee mit dem Blick auf das Gebirge, um 1865/70

Öl auf Holz, 48,0 x 99,3 cm
1874 aus dem Nachlass des Künstlers erworben
Inv. Nr. 7687

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Der Ammersee mit dem Blick auf das Gebirge

Eduard Schleich gehört zu den Wegbereitern der Münchner Landschaftsschule. Obwohl er nicht vor der Landschaft malte, sondern aus dem Gedächtnis heraus arbeitete, ist er doch wegen seiner genauen Beobachtung der Natur im Wechselspiel der Atmosphäre ein Begründer der Freilichtmalerei in Deutschland.
Der Blick geht hier über das schilfige Ufer des Ammersees nach Süden auf das Gebirge bei föhnigem Wetter unter grau bewölktem Himmel. In der Mitte vorn zeigt das Schilf eine Öffnung, in der das Wasser im Licht weiß erscheint. Hier steht am rechten Ufer ein Fischer mit roter Jacke in seinem Kahn. Die Umgebung ist in braunen, grünen und ockerfarbenen Tönen gehalten; zum Teil ist hier mit dem Pinselende in die nasse Farbe gekratzt. Der im Hintergrund als schmaler Streifen sichtbare Spiegel des Sees ist tiefblau, der rechte Uferstreifen liegt in weißem Licht. Vor der grauen Gebirgskette im Hintergrund hebt sich ein weißes Segel ab.
Das Bild, in dem der niedrige Horizont sowie die ungeglättete Oberfläche der Malerei die Wirkung bestimmen, ist ohne die Kenntnis der Schule von Barbizon, die Schleich 1851 in Paris zusammen mit Carl Spitzweg kennen gelernt hatte, nicht denkbar.

Eduard Schleich d. Ä. (1812 ‐ 1874)

Leben und Werk

Der aus der Nähe von Landshut stammende Eduard Schleich erhielt seine erste künstlerische Ausbildung an der Münchner Akademie. Von der Malerei Rottmanns beeinflusst vertrat er zunächst einen eher romantisch geprägten Stil und arbeitete in glatt und kühl wirkender Lasurtechnik. Durch das Studium der Landschaft in der Natur und nach einem Aufenthalt 1851 mit Spitzweg in Paris wandelte sich seine Malerei zu einer mehr naturalistischen Auffassung, die stark vedutenhafte Züge aufweist. In seinem Spätstil, den er in Auseinandersetzung mit der realistischen Landschaftsmalerei der Schule von Barbizon entwickelte, kam Schleich zu einer freien und pastosen Behandlung der Farbe. Er schuf eine Reihe stimmungshafter, oft von extremem Wetter begleiteter Landschaftsbilder, die sich vor allem durch die treffende Wiedergabe unterschiedlichster Lichtsituationen auszeichnen.

Eduard Schleich d. Ä.

Das Isarbett bei München mit Aussicht auf die bayerischen Alpen, 1858

Öl auf Leinwand, 200 x 235 cm
1858 durch König Ludwig I. vom Künstler erworben
Inv. Nr. WAF 952

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Eduard Schleich d. Ä.

Bei Brannenburg, um 1844

Öl auf Laubholz, 30,1 x 38,7 cm
1897 als Vermächtnis aus Privatbesitz erworben
Inv. Nr. 8023

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Eduard Schleich d. Ä.

Landschaft mit absterbender Eiche, 1832

Öl auf Leinwand, 60,4 x 75,0 cm
1908 aus dem Kunsthandel erworben
Inv. Nr. 8544

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Eduard Schleich d. Ä.

Ansicht des Starnberger Sees, 1862

Öl auf Leinwand, 77,5 x 116,5 cm
1868 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11461

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