Brücke und Mühle bei Mantes (M+)

Camille Corot

Brücke und Mühle bei Mantes, um 1860/65

Öl auf Leinwand, 25,5 x 33,4 cm
1915 aus dem Kunsthandel erworben
Inv. Nr. 8844

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Brücke und Mühle bei Mantes

Corot, der neben der italienischen Landschaft auch häufig Gegenden
Frankreichs zum Gegenstand seiner Bilder wählte, zeigt hier die Brücke des nordwestlich von Paris gelegenen Mantes. Dargestellt ist der Weg über die Brücke auf die Insel Limay, der an einer alten Mühle vorbeiführt. Corot hat Mantes häufig besucht und die Brücke mit der alten Mühle in unterschiedlichen Ansichten (Robaut Nr. 1516, 1517) als Motiv gewählt. Der Betrachterstandpunkt liegt neben der »Maison du Passeur«, einem schlanken hohen Haus am Eingang der Brücke. Corot zeigt den leicht ansteigenden Weg in starker perspektivischer Verkürzung, der sich deutlich abhebt von dem
dichten Bewuchs des gegenüberliegenden Ufers. Der Schlichtheit des Sujets entsprechend wählt Corot eine reduzierte Farbpalette, deren bestimmender Farbton das für ihn so typische silbrige Grau ist. Nur das Blau des Rockes der Passantin setzt einen belebenden Farbakzent.
Wie Untersuchungen mit Hilfe der Infrarotreflektographie gezeigt haben, war am linken Bildrand ursprünglich noch die Hauskante der Maison du Passeur zu sehen. Diese Partie wurde später von fremder Hand übermalt. Auch der rote Stempel »Vente Corot« wurde wohl bei dieser Gelegenheit entfernt und an dessen Stelle die falsche Signatur angebracht.

Camille Corot (1796 ‐ 1875)

Leben und Werk

Geboren am 17. Juli 1796 in Paris, gestorben am 22. Februar 1875 ebenda. 1822 begann Corot seine Ausbildung bei den Pariser Landschaftsmalern Achille Etna Michallon und Jean Victor Bertin. Eigene Studien führten ihn nach Fontainebleau und wohl auch an die normannische Küste. Während eines dreijährigen Italienaufenthalts ab 1825 fand er in den Landschaftsstudien vor Ort zu dem ihm eigenen Malstil. 1827 debütierte Corot im Pariser Salon. Zahlreiche Reisen führten ihn in die französische Provinz, in die Schweiz, nach Italien, Holland, schließlich 1862 auch nach London. In intensiver Auseinandersetzung mit den befreundeten Barbizon-Malern, mit Claude Lorrain und Nicolas Poussin entwickelte Corot seine unverwechselbaren Landschaften.

Camille Corot

Landschaft bei Riva am Gardasee, 1835

Öl auf Leinwand, 98,6 x 141,5 cm
1978 aus dem Kunsthandel erworben
Inv. Nr. 14581

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Camille Corot

Die Campagna bei Rom, wohl 1826

Öl auf Papier, 22,4 x 37,8 cm
1971/72 als Vermächtnis von Theodor und Woty Werner erworben
Inv. Nr. 14246

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Camille Corot

Bewaldete Felsspitze, um 1826/27

Öl auf Karton, 27,2 x 21,5 cm
1971/72 als Vermächtnis von Theodor und Woty Werner erworben
Inv. Nr. 14247

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