Villa am Meer II

Arnold Böcklin

Villa am Meer II, 1865

Öl und Tempera auf Leinwand, 123,4 x 173,2 cm

Inv. Nr. 11536

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Villa am Meer II

Der Betrachter blickt auf eine südliche Meeresküste, an der eine Villa steht. Die Architektur scheint nahezu mit dem sie umgebenden Garten zu verschmelzen. Schwaches Sonnenlicht erhellt die Szene. Von einem Tor führen Stufen vorbei an einem Madonnenbildnis hinunter an das Ufer. Dort steht eine schwarz gekleidete, weibliche Gestalt. Ihr Blick ist auf das ruhig daliegende Meer gerichtet. Eine nachdenklich-melancholische Stimmung liegt über dieser Landschaft, die durch die dunkle Kleidung der Frau verstärkt wird. Ihre Rolle bleibt jedoch unbestimmt, der Maler charakterisierte sie einmal beiläufig als „letzten Spross einer alten Familie“.

Die Villa am Meer gehört zu den bekanntesten Bildmotiven Böcklins. Graf Schack gab die erste Gemäldefassung in Auftrag, nachdem er in Böcklins Atelier eine Ölskizze dazu gesehen hatte. Die 1864 entstandene erste Version ist in ihrer Wirkung durch missglückte Experimente Böcklins mit der Harz-Wachsmalerei beeinträchtigt. Der Sammler gab sich damit nicht zufrieden und bestellte eine zweite Version, die sich sowohl in der Technik wie auch in der Ausgestaltung der Szene unterscheidet. „Das zweite hat manche Schönheiten vor dem ersten voraus und zeigt eine sorgfältige Behandlung des Details, entbehrt aber der wunderbaren Wirkung, welche auf jenem der letzte Sonnenblick hervorbringt. Wie es jedes Mal bei Gegenstücken geht, ziehen die einen dieses, die anderen jenes vor; ich selbst schwanke in meinem Urteil darüber und neige mich bald auf die eine, bald auf die andere Seite.“ (Graf Schack) 

Arnold Böcklin (1827 ‐ 1901)

Leben und Werk

Geboren am 19. Oktober 1827 in Basel, gestorben am 16. Januar 1901 in S. Domenico di Fiesole. - Nach dem Studium von 1845 bis 1847 an der Düsseldorfer Akademie bei Johann Wilhelm Schirmer ging Böcklin 1850 nach Rom, wo er Oswald Achenbach und Anselm Feuerbach kennen lernte. In München wurde wenig später König Ludwig I. auf den Maler aufmerksam sowie der Kunstsammler Adolf Friedrich Graf von Schack, der 14 Gemälde von ihm erwarb. Nach Aufenthalten in Weimar, Rom und Basel kehrte Böcklin 1871 nach München zurück. 1874 zog er nach Florenz, wo er dem Kreis um Adolf von Hildebrand und Hans von Marées angehörte. Von 1885 bis 1892 lebte der Maler in der Nähe von Zürich. Durch den guten Absatz seiner Arbeiten war Böcklin bald unabhängig geworden; zum Durchbruch führte 1880 ein Vertrag mit dem Berliner Kunsthändler Fritz Gurlitt, der sich die Produktion sicherte. Hatte sich Böcklin zunächst vor allem der Landschaft gewidmet, so tauchen noch vor 1860 die ersten für den Maler so charakteristischen Gestalten auf, die als mythologische Figuren zugleich erdgebundene Naturkräfte verkörpern.

Arnold Böcklin

Faun, die Syrinx blasend, um 1875

Öl auf Leinwand, 62,5 x 50,0 cm
1913 als Schenkung des Bayerischen Stiftungsfonds erworben
Inv. Nr. 8741

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Arnold Böcklin

Pan im Schilf, 1858

Öl auf Leinwand, 199,7 x 152,7 cm
1859 durch König Ludwig I. vom Künstler erworben
Inv. Nr. WAF 67

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Arnold Böcklin

Villa am Meer, um 1864

Öl auf Leinwand, 62,1 x 74,3 cm
1941 aus Privatbesitz erworben
Inv. Nr. 10811

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Arnold Böcklin

Römisches Maifest, wohl 1872

Öl auf Leinwand, 75,5 x 61,0 cm
1926 aus Privatbesitz erworben
Inv. Nr. 9335

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Arnold Böcklin

Im Spiel der Wellen, 1883

Öl auf Leinwand, 180,0 x 238,0 cm
1888 als Schenkung aus Privatbesitz erworben
Inv. Nr. 7754

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Arnold Böcklin

Der Gang nach Emmaus, 1870

Öl auf Leinwand, 94,0 x 139,5 cm
1870 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11517

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Arnold Böcklin

Villa am Meer I, 1864

Öl auf Leinwand, 124,5 x 174,5 cm
1864 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11528

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Arnold Böcklin

Drachen in einer Felsenschlucht, 1870

Öl auf Leinwand, 152,0 x 92,5 cm
1871 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11531

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Arnold Böcklin

Ein Mörder, von Furien verfolgt, 1870

Öl auf Leinwand, 80,0 x 141,0 cm
1871 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11537

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Arnold Böcklin

Der Ritt des Todes (Herbst und Tod), 1871

Öl auf Leinwand, 79,0 x 136,5 cm
1871 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11539

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Arnold Böcklin

Ideale Frühlingslandschaft, 1871

Öl auf Leinwand, 73,5 x 59,6 cm
1871 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11527

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Arnold Böcklin

Ein heiliger Hain, um 1871

Öl auf Leinwand, 80,5 x 103,1 cm
Vor 1874 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11530

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Arnold Böcklin

Triton und Nereïde, 1874

Öl auf Leinwand, 105,3 x 194,0 cm
1874 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11534

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Arnold Böcklin

Eine Hirtin, 1864

Öl auf Leinwand, 62,0 x 52,8 cm
Vor 1866 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11529

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Arnold Böcklin

Die Klage des Hirten (Amaryllis), 1866

Öl auf Leinwand, 137,9 x 100,4 cm
1866 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11535

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Arnold Böcklin

Italienische Villa im Frühling, um 1870

Öl auf Leinwand, 80 x 102 cm
Um 1870 durch Adolf Friedrich Graf von Schack vom Künstler erworben
Inv. Nr. 11532

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Arnold Böcklin

Pan erschreckt einen Hirten, um 1860

Öl auf Leinwand, 134,5 x 110,2 cm
Vor 1866 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11533

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Arnold Böcklin

Der Einsiedler, um 1863

Öl auf Leinwand, 106,0 x 57,8 cm
Vor 1866 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11525

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Arnold Böcklin

Dudelsackpfeifer, um 1860/62

Öl auf Leinwand, 49,6 x 73,7 cm
1927 aus Privatbesitz erworben
Inv. Nr. 9471

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