Die Sage von Pippin und Bertha (Triptychon, Mittelteil) (M+)

Leopold Bode

Die Sage von Pippin und Bertha (Triptychon, Mittelteil), 1876

Öl auf Leinwand, 111 x 164 cm

Inv. Nr. 11591

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Die Sage von Pippin und Bertha (Triptychon, Mittelteil)

Der Frankenkönig Pippin erwählt die Grafentochter Bertha zur Frau. Der Hofmarschall soll die Braut zum König bringen, setzt sie jedoch in der Wildnis aus und führt ihm stattdessen die eigene Tochter als Frau zu. Während einer Jagd trifft Pippin auf Bertha, die von einem Müller gerettet und in sein Haus aufgenommen worden ist. Als er ihre ungleich großen Füße sieht, erkennt er an diesem Merkmal Bertha, seine rechtmäßige Frau. Der König zieht in den Krieg und kehrt erst nach Jahren zurück. Er findet Bertha als junge Mutter wieder, die ihm ihren gemeinsamen Sohn präsentiert: den künftigen Kaiser Karl den Großen. Bode gliedert die Bilderzählung in drei Teile: Links erscheint Bertha im dunklen Wald, von einem Wolf bedroht, aber von einem Engel beschützt. Rechts wäscht der König der vermeintlichen Müllerstochter die Füße und erkennt in ihr Bertha. In der Mitte folgt schließlich die erneute Begegnung Pippins mit Bertha, die den Knaben Karl auf dem Arm trägt. In der Behandlung des Stoffes folgt Bode dem Germanisten und Dichter Karl Simrock, der die mittelalterliche Sage in seinem Versepos „Bertha die Spinnerin“ (1853) bearbeitet hat.

Leopold Bode (1831 ‐ 1906)

Leben und Werk

Geboren am 11. März 1831 in Offenbach als Sohn des Malers Georg Wilhelm Bode, gestorben am 26. Juli 1906 in Frankfurt am Main. – Nach der ersten Ausbildung beim Vater studierte Bode ab 1848 am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt am Main, zunächst bei Jacob Becker und Johann David Passavant, ab 1851 bei Edward von Steinle. Als Gehilfe von Steinle war er in den 1860er Jahren bei großen Aufträgen wie der Ausmalung des Treppenhauses im Wallraf-Richartz-Museum in Köln beteiligt. Bode malte Historien- und Altarbilder im Stil der Nazarener und machte sich ab den 1860er Jahren als Illustrator von Dichtungen, Märchen und Sagen einen Namen. In der Nachfolge von Schwind und Steinle schuf er gezeichnete oder aquarellierte Zyklen unter anderem zu Gedichten Friedrich Schillers und zur Lohengrin-Sage, die zumT eil auch im Druck reproduziert wurden. Bode lebte in Offenbach und ab 1883 in Sachsenhausen bei Frankfurt. Seine Reisen führten ihn nicht über Süddeutschland und die Alpenregion hinaus. Schack lernte Bode über dessen Lehrer Steinle kennen. »Auf ihn ist ein Teil der seelenvollen Anmut, des innigen Gefühls, das besonders den Zeichnungen und Aquarellen seines grossen Meisters so unsäglichen Reiz verleiht, übergegangen« (Schack 1894, S. 188f.).

Leopold Bode

Die Alpenbraut, 1864

Öl auf Leinwand, 75,4 x 43,8 cm

Inv. Nr. 11592

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Leopold Bode

Eine Mutter mit ihrem Kind, 1865

Öl auf Lindenholz, 82,2 x 52 cm

Inv. Nr. 11594

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