Adolf Lier beim Malen an der Kalter (M+)

Joseph Wenglein

Adolf Lier beim Malen an der Kalter, 1868

Öl auf Pappe, 36,0 x 45,2 cm
1953 aus Privatbesitz erworben
Inv. Nr. 11740

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Adolf Lier beim Malen an der Kalter

Aufschluss über Thema und Entstehungsjahr des Bildes gibt eine rückseitige Aufschrift von 1909: »Studie eines Terrains an der Kalter bei Aising (Pang) aus dem Jahre 1868 von Josef Wenglein. Staffage: Landschaftsmaler Professor Adolf Lier † 1882 an seiner Staffelei, eine Studie ›Wehr an der Kalter‹ malend. / Bestätigt Pf. Jos. Wenglein.« Adolf Heinrich Lier (1826–1882), der in Frankreich Kontakte zu den Freilichtmalern der Schule von Barbizon geknüpft hatte, besonders zu Jules Dupré, leitete in München von 1869 bis 1873 eine Schule für Landschaftsmalerei. Als bedeutender Vertreter der Pleinairmalerei hatte Lier prägenden Einfluss. Dass Wenglein bereits vor seinem Besuch der Malschule Liers mit diesem zusammengearbeitet hat, belegt die rückseitige Erläuterung.
In diesem Frühwerk zeigt Wenglein seinen Lehrer bei der Arbeit im Freien. Pang (südwestlich von Rosenheim) war ein beliebter Ausflugsort der Münchner Maler im 19. Jahrhundert. Durch einen Schirm vor der Sonne geschützt, sitzt Lier in hellem Anzug und Strohhut am Ufer der Kalter, humorvoll versteckt hinter der großen Leinwand auf seiner Staffelei und verdeckt durch den Malkasten zu seinen Füßen. Die Staffagefigur belebt die sonnendurchflutete Flusslandschaft, in der die Farbwerte des sandigen Ufers und der grünen Vegetation effektvoll kontrastieren. Die akzentuierte Modellierung des Terrains mit kräftigem, teils pastosem Farbauftrag fängt die leuchtendvibrierende Atmosphäre des kleinen Landschaftsausschnitts ein.

Joseph Wenglein (1845 ‐ 1919)

Leben und Werk

Geboren am 5. Oktober 1845 in München, gestorben am 18. Januar 1919 in Bad Tölz. Wenglein erhielt seine Ausbildung von 1866 bis 1870 als Schüler bei Johann Gottfried Steffan und von 1870 bis 1873 bei Adolf Lier, der in Frankreich Kontakte zu den Malern der Schule von Barbizon geknüpft hatte. 1883 wurde er Professor, 1886 Ehrenmitglied der Münchner Akademie. Wenglein war einer der letzten bedeutenden Landschaftsmaler der Münchner Schule des 19. Jahrhunderts.

Joseph Wenglein

Kalksteinsammlerinnen im Isarbett bei Tölz, 1883

Öl auf Leinwand, 136,0 x 209,0 cm
1883 auf der internationalen Kunstausstellung im Münchner Glaspalast erworben
Inv. Nr. 7725

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Joseph Wenglein

Hochmoor in Oberbayern, 1889

Öl auf Leinwand, 150,2 x 214,0 cm
1891 als Schenkung vom Künstler erworben
Inv. Nr. 7816

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