Blütenstaub von Kiefern (M+)

Wolfgang Laib

Blütenstaub von Kiefern, 1983-86

Blütenstaub (Kiefer), 6 Einmachgläser; Zertifikat und Installationsanleitung, ausgestreute Fläche variabel

Inv. Nr. GV 304

© Wolfgang Laib | Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Pinakothek der Moderne, Foto: Nicole Wilhelms

Details   

Blütenstaub von Kiefern

Die Werke Wolfgang Laibs sind von frappierender Einfachheit und Schönheit. Sie bestehen aus nur wenigen, meist nicht von Menschen gemachten Materialien: Blütenstaub, Milch, Bienenwachs, Marmor, Reis oder Siegellack. Wolfgang Laibs Werk „Blütenstaub von Kiefern“ ist aus dem Jahr 1983-86. Der Künstler streute ein rechteckiges Feld auf den Fußboden. Diese rationale, durch gleichmäßigen Auftrag des Materials erzeugte Form steht im Kontrast zu dem Naturprodukt und doch wird gerade durch diesen Umgang die Leuchtkraft des Pollens und seine eigentliche Flüchtigkeit ins Überzeitliche gesteigert. Der gesamte Entstehungsprozess der Blütenstaubarbeit – vom Sammeln des Pollens bis hin zur meditativ ausgeführten Streuung – ist eine Hommage an die Erfahrung von Zeit. Dabei ist der heute über dreißig Jahre alte Blütenstaub eine Zeitkapsel, ein Speicher von Spuren, die der Pollen vor langer Zeit aufgenommen hat. Im Anschluss an die Präsentation wird der Blütenstaub aufgekehrt, gesiebt und bis zur nächsten Installation in Konservengläsern aufbewahrt.

Wolfgang Laib (1950)