Paul Klee
Das Licht und Etliches, 1931
Wasserfarbe, Feder und Bleistift auf weißer Öllackgrundierung auf Leinwand auf Keilrahmen, 95 x 97,5 cm
1968 erworben mit Unterstützung von PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne
Inv. Nr. 14070
Das Licht und Etliches
Um sich verstärkt seiner eigenen Malerei widmen zu können, verließ Paul Klee das Bauhaus und übernahm 1931 eine Professur an der Düsseldorfer Kunstakademie. Als Huldigung Klees an die reine Malerei kann jene pointillistische Bildserie verstanden werden, die gleich zu Beginn der Düsseldorfer Zeit einsetzt und in dem Bild "Das Licht und Etliches" aus der berühmten Sammlung Bienert einen Höhepunkt erreicht. Klee nannte diese Bilder "divisionistisch", um sie vom Neoimpressionismus Georges Seurats abzusetzen. Wenn Seurat die Farbe in Punkte zerlegt, geht es ihm doch immer darum, dass diese Punkte sich im Auge des Betrachters wieder zu wahrnehmbaren Gegenständen mischen. Klee dagegen löst dieses Verfahren von jeglicher Abbildungsfunktion. Seine Farbpunkte genügen sich selbst und erzeugen ein reines Farbklangbild. In "Das Licht und Etliches" hat Klee die "Punktsaat" der Farbe auf einem wolkigen Farbgrund ausgebreitet und zwar so, dass Punkte verschiedener Farbe und Intensität eng aneinander gereiht sind, wobei die blaurosa und die grünblauen Töne in farbigen Gruppen zusammenstehen. Dies erzeugt den Eindruck schwebender Farbfelder, unterbrochen durch vertikale und horizontale Linien, die meist rechtwinklig aneinander stoßen. Zusammen mit der roten Kreisform, dem Obelisken, dem fahnenartigen Gebilde links und den weiteren geometrischen Kleinformen ergibt sich die Vorstellung einer heiteren südlichen Landschaft, vielleicht auch eines Hafens oder einer antiken Stätte.