Lepanto VII

Cy Twombly

Lepanto VII, 2001

Acryl, Wachsstift, Graphit auf Leinwand, 216,5 x 340,4 cm

Inv. Nr. UAB 475

© Cy Twombly Foundation

Foto: Haydar Koyupinar, Bayerische Staatsgemäldesammlungen

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Lepanto VII

Der zwölfteilige Gemäldezyklus Lepanto entstand 2001 für die Biennale in Venedig und wird jetzt in einem eigens für ihn konzipierten Raum des Museums präsentiert, der die zeitliche Abfolge in einer Panoramasicht aufgreift. Erstmals mit diesen Gemälden konfrontiert, reagierten viele Bewunderer des Künstlers überrascht, oft sogar ablehnend auf die ungewöhnlich heftigen, fast riskanten Farbakkorde, die der zurückhaltend-lyrischen Gestimmtheit der früheren Werke zu widersprechen schienen. Eine breite Palette von Gelb-, Rot- Türkis- und Aquamarintönen bestimmt die Bildfolge, die eine der symbolträchtigsten Schlachten der Weltgeschichte thematisiert: Am 7. Oktober 1571 besiegte die >Heilige Liga<, eine Allianz aus spanischen, venezianischen und päpstlichen Truppen unter der Leitung von Don Juan d´Austria, die zahlenmäßig überlegene Flotte der Osmanen bei Lepanto (dem heutigen Nafpaktos) am Golf von Korinth und leitete damit den Niedergang der osmanischen Vorherrschaft im Mittelmeer ein.

Cy Twombly (1928 ‐ 2011)

Leben und Werk

Der die Sammlung Brandhorst wohl prägendste Künstler ist der 1928 in Lexington/Virginia geborene und 2011 in Rom verstorbene Amerikaner Cy Twombly. Nach dem Kunststudium an verschiedenen Hochschulen besuchte er kurz das Black Mountain College, um danach eine Europa- und Nordafrikareise mit Robert Rauschenberg anzutreten. Seither beschäftigte sich Twombly mit dem Mittelmeerraum, der zu einer seiner wichtigsten Inspirationen wurde. Twomblys Kunst hat wie keine andere eine sensible und lyrische Verbindung von Bild und Text erreicht. Neben Robert Rauschenberg und Jasper Johns ist Twombly der bedeutendste Vertreter der Generation, die den Abstrakten Expressionismus ablöste. Wie seinen beiden Kollegen gelang es ihm, eine neue bedeutende Ära nicht nur der amerikanischen Kunst einzuleiten und eine ganz eigene, höchst einflussreiche Bildsprache zu entwickeln. Twomblys monumentalem Werk „Lepanto” (2001), bestehend aus zwölf Bildern, ist dauerhaft ein zentraler Saal des Museums vorbehalten, der nach Wünschen des Künstlers gestaltet wurde. Mit mehr als 170 Werken – Gemälden, Skulpturen und Zeichnungen –  aus unterschiedlichen Schaffensperioden bietet die Sammlung Brandhorst einen Überblick über die künstlerische Entwicklung dieses ungewöhnlichen Künstlers und ist somit die bedeutendste außerhalb der USA, vergleichbar nur mit der Cy Twombly Gallery der Menil Collection in Houston/Texas.

Cy Twombly

Untitled, 1971

Öl, Kreide und Bleistift auf Leinwand, 172,5 x 221 cm

Inv. Nr. 15340

© Cy Twombly Foundation

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