Frau mit Mandoline in Gelb und Rot (M+)

Max Beckmann

Frau mit Mandoline in Gelb und Rot, 1950

Leinwand, 92 x 140 cm

Inv. Nr. 15253

© VG Bild-Kunst, Bonn 2016

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Frau mit Mandoline in Gelb und Rot

Mit dem Bild „Frau mit Mandoline in Gelb und Rot“ gelang Beckmann nochmals eine Synthese von reiner, sinnlicher Malerei und Intensität des Ausdrucks. Die auf starke Kontraste aufgebaute Farbigkeit und formale Klarheit ist zugleich durch eine andere Lebenssituation geprägt – war Beckmann doch 1947 in die USA emigriert. Während in der Farbigkeit manchmal aggressive Gegensätze auftauchen, ist die formale Behandlung eher ausgleichend. Die Vielfalt der Bilddetails und damit auch die Problematik, den optischen Bildbestand beschreibend zu fassen, nimmt deutlich ab. Oft geht damit auch eine direktere Aussage einher, die gerade deshalb besonders eindringlich sein kann. „Frau mit Mandoline“ fasst die inhaltlichen und formalen Vereinfachungen zu malerischer Freiheit und sinnlicher Präsenz zusammen, akzentuiert durch die leuchtende Farbigkeit. Dennoch bleibt die von Beckmann stets formulierte Ambi va lenz von unmittelbarer erotischer Ausstrahlung und Abwehr bestehen: Wäh rend die Frau sich körperlich ganz ihrem Gegenüber zu öffnen scheint, wendet sie den Kopf mit geschlossenen Augen vom Betrachter weg. Dabei bleibt unklar, ob es sich um Selbstvergessenheit, bewusstes Sichabschließen vom Außen oder Abwehr einer sexuellen Bedrohung handelt, die sich in der Mandoline auszudrücken scheint. Die letzte Interpretation würde den Tagebuchhinweis auf die mythologische Figur der Leda erklären, der sich Zeus in der Gestalt eines Schwans – bei Beckmann zur Mandoline verwandelt – nähert. Indem Beckmann jedoch die unter schiedlichen inhaltlichen Aspekte in der Balance hält, erreicht er eine Konzentration auf die malerischen Qualitäten, die ganz aus sich heraus leben: den Kontrast von gerundeten und eckigen Formen, von grellen und tonigen Farbwerten in Sofa, Decke und Mandoline einerseits und der Frau andererseits, deren rotes Kleid in den Grünübermalungen des Rocks aufleuchtet.

Max Beckmann (1884 ‐ 1950)

Max Beckmann

Versuchung (Versuchung des Heiligen Antonius) Triptychon - Mittelteil, 1936/37

Öl auf Leinwand, 200,5 x 170,5 cm

Inv. Nr. 14486

© VG Bild-Kunst, Bonn 2016

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Max Beckmann

Selbstbildnis in Schwarz, 1944

Öl auf Leinwand, 95 x 60 cm

Inv. Nr. 10974

© VG Bild-Kunst, Bonn 2016

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Max Beckmann

Departure, 1932-35

Öl auf Leinwand, Triptychon, Mittelbild 215,3 x 115,2 cm, Seitenbilder 215,3 x 99,7 cm

Museum of Modern Art, New York
© 2022. Digital image, The Museum of Modern Art, New York/Scala, Florence

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Max Beckmann

DEPARTURE, 1932-35

Oil on canvas, Centre panel 215,3 x 115,2 cm, side panels 215,3 x 99,7 cm

Museum of Modern Art, New York, © 2021 Artists Rights Society (ARS), New York

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Max Beckmann

DEPARTURE, 1932-35

Oil on canvas, triptych, centre panel 215,3 x 115,2 cm, side panels 215,3 x 99,7 cm

Museum of Modern Art, New York
© 2022. Digital image, The Museum of Modern Art, New York/Scala, Florence

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