Captain Philemon Pownall (M+)

Joshua Reynolds

Captain Philemon Pownall, 1769

Öl auf Leinwand, 239 x 148 cm
1985 aus dem Kunsthandel erworben
Inv. Nr. 14932

Details

Captain Philemon Pownall

Lebensgroß und in ganzer Figur steht gegen dramatischen Wolkenhimmel Captain Philemon Pownall in der Uniform der königlichen Marine auf einen Schiffsanker gelehnt. Hinter ihm ist der Blick auf das von Segelschiffen belebte Meer freigegeben.

Durch Wagemut und Tapferkeit bei der Erbeutung spanischer Handelsschiffe hatte Pownall rasch Karriere gemacht, bis seine Kapitänslaufbahn nach 30 Jahren schließlich beim Kapern einer Fregatte ein jähes Ende nahm. Seine Frau Jane, Tochter des Lewis Arnold Majendie of Exeter, die er am 16. Mai 1762 in Gibraltar geheiratet hatte, wurde von Reynolds als "Hebe" porträtiert. Im Dezember desselben Jahres sind Porträtsitzungen für beide Eheleute überliefert, die sich bei dem Captain mit längeren Unterbrechungen bis April 1769 hinzogen.

Das hier vorgestellte Bildnis zeigt die von Reynolds vertretene Porträtauffassung der "grand manner". Bei den lebensgroßen "full-length"-Aufträgen legte er das Porträt gerne auf leichte Untersicht an, um so die lässige Überlegenheit des Dargestellten überzeugend zum Ausdruck zu bringen

Joshua Reynolds (1723 ‐ 1792)

Leben und Werk

Geboren am 16. Juli 1723 in Plympton (Devonshire), gestorben am 23. Februar 1792 in London. Nach seiner Ausbildung bei dem Maler Thomas Hudson war Reynolds bis 1749 selbständig in London tätig, bevor er für zwei Jahre nach Rom ging. 1768 führte ihn eine Reise nach Paris. Im selben Jahr wurde Reynolds Präsident der neu gegründeten Royal Academy in London. Über sein künstlerisches Schaffen hinaus erlangte Reynolds mit den kunsttheoretischen Äußerungen in seinen berühmten »Discourses« großen Einfluss, die zwischen 1769 und 1790 erschienen. In seinen Historienbildern Eklektizist, stellte sich der wichtige Gegenspieler Thomas Gainsboroughs als Bildnismaler in die Tradition Anthonis van Dycks, die er mit einer an den Niederländern orientierten Hell-Dunkel-Malerei verband.