Grottaferrata bei Rom (M+)

Johann Georg von Dillis

Grottaferrata bei Rom, um 1796/97

Öl auf Eichenholz, 33,4 x 45,4 cm
1841 durch König Ludwig I. aus der Sammlung Klenze erworben
Inv. Nr. WAF 211

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Grottaferrata bei Rom

Im Mittelpunkt der Darstellung steht das frühmittelalterliche Kloster Grottaferrata, das nordwestlich des Albanersees gelegen ist. Im Hintergrund erstrecken sich die Albaner Berge, die durch die signifikante Kegelform des Monte Cavo gekennzeichnet sind. Ein Fluss mit einem kleinen Gefälle fließt in der Mitte, während im Vordergrund zu beiden Seiten Bäume die Aussicht begrenzen.

Das Bild ist in die Atmosphäre eines dunstigen Lichts getaucht, die ebenso wie das ungewöhnliche Format des Ovals auf den Einfluss Claude Lorrains zurückzuführen sind. Diese Art der Darstellung ist nicht typisch für Dillis, doch darf das Gemälde als ein charakteristisches Zeugnis für den zeitgenössischen Umgang mit der malerischen Landschaft der Albaner Berge gelten. Dillis hatte Grottaferrata während seines ersten Italienaufenthalts in den Jahren 1794/95 wiederholt dargestellt. So können ein umfangreiches Konvolut an Zeichnungen wie auch zwei Aquarelle als motivische Vorläufer des Ölgemäldes identifiziert werden. Sie machen deutlich, dass Dillis in der ausgeführten Fassung die topographischen Gegebenheiten kompositorischen Veränderungen unterworfen und den Fluss sowie den Vordergrund idealisierend hinzukomponiert hat.

Johann Georg von Dillis (1759 ‐ 1841)

Leben und Werk

Georg von Dillis hat nicht nur als einfühlsamer Porträtist der bayerischen Landschaft Bedeutung erlangt, sondern vor allem durch seine Tätigkeit als Inspektor der Münchner Hofgartengalerie und Direktor der Zentralgemäldegalerie unter den Königen Max I. Joseph und Ludwig I. Während der Amtszeit Dillis' wurden die von Napoleon geraubten Kunstschätze zurückgeführt, die Düsseldorfer, Mannheimer und Zweibrücker Galerien mit den Münchner Beständen der kurfürstlichen Galerie vereinigt, die Erwerbungen aus dem Säkularisationsgut integriert und nicht zuletzt die neu errichtete Alte Pinakothek eingerichtet. Wichtige Ankäufe wurden von Dillis begleitet, so die Erwerbung der Sammlungen Boisserée und Wallerstein mit bedeutenden Werken der spätmittelalterlichen Malerei durch Ludwig I. Als Kunstagent und Sammlungsdirektor nahm er maßgeblichen Einfluss auf Neuordnung und weitere Entwicklung der Bestände. Auch als Künstler leistete Dillis, der eigentlich Theologie und Philosophie studiert hatte, Bedeutendes. Bereits in den Jahren um 1800 malte er zu privaten Zwecken Ölskizzen und Aquarelle vor der Natur und nahm so wichtige Entwicklungen des 19. Jahrhunderts vorweg. Während seine frühen Gemälde, vor allem italienische Landschaften, noch spätbarocken Kompositionsschemata verhaftet sind, löste er sich später immer mehr von den Vorgaben idealistischer Theorie und schuf charakteristische, der Wirklichkeit verpflichtete Landschaftsporträts.

Johann Georg von Dillis

Tivoli, um 1830/32

Öl auf Papier, auf Pappe geklebt, 36,4 x 51,5 cm
1925 aus dem Kunsthandel erworben
Inv. Nr. 9321

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Johann Georg von Dillis

Blick von der Villa Malta auf den Quirinal, 1818

Öl auf Papier, auf Leinwand geklebt, 30,7 x 43,5 cm
1869 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11469

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Johann Georg von Dillis

Blick von der Villa Malta auf das Kapitol, 1818

Öl auf Papier, auf Leinwand geklebt, 29,3 x 43,4 cm
1869 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11470

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Johann Georg von Dillis

Blick von der Villa Malta auf Sankt Peter, 1818

Öl auf Papier, auf Leinwand geklebt, 28,2 x 43,1 cm
1869 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11468

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Johann Georg von Dillis

Der Hochstaufen bei Salzburg, um 1800/10 (?)

Öl auf Papier, auf Pappe geklebt, 25,8 x 34,0 cm

Inv. Nr. 15532

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Johann Georg von Dillis

Dietramszell, um 1830

Öl auf Leinwand, 35,0 x 51,0 cm

Inv. Nr. 10870

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Johann Georg von Dillis

Blick von der Villa Malta auf den Quirinal, um 1816/20 (?)

Öl auf Leinwand, 28,0 x 43,4 cm
1922 aus Privatbesitz erworben
Inv. Nr. 9106

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Johann Georg von Dillis

Trivaschlösschen, 1797

Öl auf Papier, auf Holz geklebt, 19,0 x 26,5 cm
1927 auf Privatbesitz erworben
Inv. Nr. 9392

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Johann Georg von Dillis

Der Tegernsee, 1825

Öl auf Kupfer, 39,7 x 53,3 cm

Inv. Nr. WAF 210

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