Hesperiden (M+)

Hans von Marées

Hesperiden, 1885 - 1887

Öl und Tempera auf Holz, 341 x 482 cm Gesamtmaß
1891 als Schenkung von Conrad Fiedler erworben
Inv. Nr. 7854 a-f

Details   

Hesperiden

Dem Triptychon ist eine erste Fassung vorausgegangen, die 1879 vollendet war und später weitgehend zerstört worden ist. Für beide Fassungen entstanden Zeichnungen, die erkennen lassen, wie intensiv sich Marées diesem Werk gewidmet hat.
Bereits die Form des Triptychons, die mit der Tradition des christlichen Altares verbunden ist, deutet den hohen Anspruch des Künstlers an. Dargestellt ist menschliches Dasein zeitloser, allgemeinster Art. Die Kinder und der Greis rechts stellen Beginn und Ende des Lebens dar, die Männer links dessen Höhe, während die drei Hesperiden als göttliche Wesen den obersten Rang einnehmen. Mit ihren leuchtenden Leibern stehen sie vor der abendlichen Flusslandschaft, die durch die drei geheimnisvollen Frauen zu einer »Sehnsuchtslandschaft« (Marées) wird.
Der Künstler hat also nicht die antike Sage illustriert, wonach die Hesperiden den Baum mit den goldenen Früchten bewachen, den ihre Mutter Hesperis Zeus und Hera als Geschenk zur Hochzeit hervorgebracht hatte, sondern Marées versteht auch hier die goldenen Früchte als ein höchstes Gut, mit dem jeder auf die ihm bestimmte Art umgeht. Der ernste Sinn der Bilder und ihre feierliche Erscheinungsweise in der Höhe wurden durch die halb illusionistischen Kinderfiguren des Sockels, den Hund und den scherzhaften Einfall mit der gleichsam herausgefallenen Orange auf humorvolle Weise gemildert.

Hans von Marées (1837 ‐ 1887)

Leben und Werk

Geboren am 24. Dezember 1837 in Wuppertal-Elberfeld, gestorben am 5. Juni 1887 in Rom. Nach dem Studium an der Berliner Akademie von 1853 bis 1855 bei Karl Steffeck ging Marées 1857 nach München. 1864 reiste er nach Florenz und Rom, um im Auftrag von Adolf Friedrich Graf von Schack Kopien nach Werken Alter Meister anzufertigen. Nach dem Bruch mit Schack 1868 und einigen Jahren in Deutschland übersiedelte Marées 1873 erneut nach Italien. Zusammen mit dem befreundeten Adolf von Hildebrand übernahm er die Ausschmückung der Bibliothek der Zoologischen Station in Neapel. Seit 1874 wohnte Marées in dem zu einem Atelierhaus umgebauten ehemaligen Kloster S. Francesco di Paola bei Florenz mit Hildebrand zusammen. Als die Freundschaft 1875 zerbrach, ging er nach Rom. Außerhalb des damaligen Kunstbetriebs stehend, scheinen Marées' würdevoll-feierliche Kompositionen oft der Zeit entrückt. Seine geheimnisvollen Gestalten in ihrer von der Antike beeinflussten Figurenauffassung thematisieren allgemeine Bedingtheiten des menschlichen Daseins wie Liebe, Kampf und Tod.

Hans von Marées

Die drei Reiter II: Hl. Georg, um 1885

Öl und Tempera auf Leinwand, 183,3 x 117,2 cm
1891 als Schenkung von Conrad Fiedler erworben
Inv. Nr. 7856

Details   

Hans von Marées

Rast der Diana, 1863

Öl auf Leinwand, 96,2 x 136,0 cm
1891 als Schenkung von Conrad Fiedler erworben
Inv. Nr. 7866

Details   

Hans von Marées

Selbstbildnis, um 1870

Öl auf Leinwand, 72,0 x 54,8 cm
1891 als Schenkung von Conrad Fiedler erworben
Inv. Nr. 7867

Details   

Hans von Marées

Selbstbildnis, um 1882/83

Öl auf Holz, 99,2 x 63,7 cm
1891 als Schenkung von Conrad Fiedler erworben
Inv. Nr. 7868

Details   

Hans von Marées

Goldenes Zeitalter II, 1880

Öl und Tempera auf Holz, 189,0 x 149,5 cm
1891 als Schenkung von Conrad Fiedler erworben
Inv. Nr. 7861

Details   

Hans von Marées

Die Entführung des Ganymed, 1887

Öl auf Leinwand, 99,7 x 81,0 cm
1891 als Schenkung von Conrad Fiedler erworben
Inv. Nr. 7865

Details   

Hans von Marées

Adolf Hildebrand, um 1868

Öl und Tempera auf Leinwand, 49,0 x 37,6 cm
1964 als Schenkung aus Privatbesitz erworben (vormals: L 92)
Inv. Nr. 13407

Details   

Hans von Marées

Die Werbung ("Das Liebespaar", "Die Hochzeit", "Narziss"), um 1885

Öl und Tempera auf Leinwand (Flügel), auf Laubholz (Mitteltafel), 184 x 61,3 cm linker Flügel (a)
1891 als Schenkung von Conrad Fiedler erworben
Inv. Nr. 7855 a-c

Details   

Hans von Marées

Lob der Bescheidenheit, 1884

Öl auf Holz, 113,5 x 115,0 cm
1891 als Schenkung von Conrad Fiedler erworben
Inv. Nr. 7859

Details   

Hans von Marées

Römische Landschaft I, 1868

Mischtechnik auf Leinwand, 152,8 x 109,8 cm
1891 als Schenkung von Hermann Levi erworben
Inv. Nr. 7873

Details   

Hans von Marées

Die drei Reiter II: Hl. Martin, um 1885

Öl und Tempera auf Leinwand, 183,2 x 117,2 cm
1891 als Schenkung von Conrad Fiedler erworben
Inv. Nr. 7857

Details   

Hans von Marées

Die drei Reiter II: Hl. Hubertus, um 1885

Öl und Tempera auf Leinwand, 182,7 x 117,7 cm
1891 als Schenkung von Conrad Fiedler erworben
Inv. Nr. 7858

Details   

Hans von Marées

Doppelbildnis Marées und Lenbach, 1863

Öl auf Leinwand, 54,3 x 62,0 cm
1892 als Schenkung aus Privatbesitz erworben
Inv. Nr. 7874

Details   

Hans von Marées

Die Schwemme, 1864

Öl auf Leinwand, 64,8 x 96,3 cm
1864 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11515

Details   

Hans von Marées

Reiterbildnis König Philipps' IV. (nach Velázquez), 1865

Öl auf Leinwand, 126,5 x 91,5 cm
1865 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11508

Details   

Hans von Marées

Anbetung der Hirten (nach Tizian), 1865

Öl auf Leinwand, 95,3 x 114,2 cm
1865 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11447

Details   

Hans von Marées

Bildnis einer Frau mit Schleier (nach Raffael), 1865

Öl auf Leinwand, 83,4 x 60,5 cm
1865 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11448

Details   

Hans von Marées

Madonna mit dem heiligen Petrus und einem Stifter (nach Palma Vecchio), 1865

Öl auf Leinwand, 83,3 x 108,0 cm
1865 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11449

Details