Odysseus nimmt Abschied von Kalypso (M+)

Friedrich Preller d. Ä.

Odysseus nimmt Abschied von Kalypso, 1864

Öl auf Leinwand, 158,5 x 95,5 cm
1864 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11545

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Odysseus nimmt Abschied von Kalypso

Odysseus war nach einem Schiffbruch als einziger Überlebender auf der Insel Ogygia gestrandet. Die Nymphe Kalypso hielt ihn sieben Jahre dort fest, bis er schließlich die Fahrt zu seiner Heimat Ithaka fortsetzen konnte. Preller malte 1863 bis 1869 sechzehn Wandbilder mit Motiven der Odyssee für das Großherzogliche Museum in Weimar. Für Schack wiederholte er zwei der berühmtesten Motive des Zyklus. „Ich weiss nicht, was ich mehr bewundern soll, die mit dem ganzen Zauber südlicher Natur ausgestattete Ufergegend des einen Bildes oder die vom wildesten Sturmwind aufgewühlte Flut des anderen, wo die Nymphe aus der Spitze einer Welle gleich dem aufspritzenden Schaum derselben emporschiesst“ (Schack).

Friedrich Preller d. Ä. (1804 ‐ 1878)

Leben und Werk

Geboren am 25. April 1804 in Eisenach, gestorben am 23. April 1878 in Weimar. – Prellers künstlerische Ausbildung begann 1814 an der Fürstlichen freien Zeichenschule in Weimar bei Johann Heinrich Meyer, dem Kunstberater Goethes. Er kopierte alte Meister in der Dresdener Galerie und studierte 1824 bis 1826 an der Kunstakademie in Antwerpen bei dem Historienmaler und David-Nachfolger Mathieu Ignace van Bree. Anschließend folgte ein fünfjähriger Italienaufenthalt. Die Bekanntschaft mit Joseph Anton Koch in Rom und dessen Auffassung der Landschaftsmalerei beeindruckten ihn nachhaltig. Nach der Rückkehr nach Weimar führte Preller 1833 bis 1836 im »Römischen Haus« des Leipziger Verlegers Hermann Härtel einen ersten Zyklus von Odyssee-Landschaften aus. Reisen führten ihn nach Rügen, Norwegen und in die Alpen.Der Eindruck der nordischen Landschaft und der wilden Alpenszenerie fand auch in seinen Gemälden ihren Niederschlag. Ab Mitte der 1850er Jahre schuf er einen zweiten Odyssee-Zyklus in Form großformatiger Kohlezeichnungen, die 1858 in Berlin und München ausgestellt waren und Großherzog Carl Alexander von Sachsen-Weimar-Eisenach dazu veranlassten, Preller mit der Ausführung dieses Zyklus als Wandgemälde für das Neue Museum in Weimar zu beauftragen. Zur Vorbereitung dieses Auftrags reiste Preller 1859 bis 1861 ein zweites Mal nach Italien. 1863 bis 1868 führte er in Weimar die 16 Wandgemälde mit Motiven der Odyssee in einer der antiken Enkaustik ähnlichen Technik aus. 1868 übernahm Preller das Amt des Direktors der Zeichenschule und wahrte bis zu seinem Lebensende das künstlerische Erbe Goethes und desWeimarer Klassizismus. Preller war in seiner Zeit hoch geschätzt und galt neben Carl Rottmann und Johann Wilhelm Schirmer als der bedeutendste Landschaftsmaler seiner Generation in Deutschland.

Friedrich Preller d. Ä.

Leukothea erscheint Odysseus im Sturm, 1863

Öl auf Leinwand, 158,0 x 96,0 cm
1863 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11543

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