Der Hof Kaiser Friedrichs II. zu Palermo (M+)

Arthur Georg von Ramberg

Der Hof Kaiser Friedrichs II. zu Palermo, 1865

Öl auf Leinwand, 383 x 520 cm
Leihgabe der Stiftung Maximilianeum, München
Inv. Nr. L 1777

Details   

Der Hof Kaiser Friedrichs II. zu Palermo

Der Stauferkaiser empfängt im Jahr 1230 mit seinem Hofstaat, darunter sein damals mächtigster, später schmachvoll gestürzter Minister und Günstling, der Jurist Petrus von Vinea (ganz rechts), huldvoll eine große arabische Gesandtschaft. Rambergs erstaunliche künstlerische Wandlungs- und Anpassungsfähigkeit bezeugt sich hier fast noch eindrucksvoller als in seinen bürgerlichen Sujets. Während er sich dort der Palette und Malweise holländischer Meister des 17. Jahrhunderts bediente, wetteifert er in diesem glanzvollen höfischen Prunkstück mit der blühenden Farbenpracht und der flüssigen Pinselschrift Giambattista Tiepolos, des großen Venezianers aus dem 18. Jahrhundert.
Eine Ölskizze zu dem in Weimar für den Zyklus der großen Historienbilder des Münchner Maximilianeums ausgeführten Wandbild gelangte in das Bayerische Nationalmuseum in München. Das monumentale Werk selbst wurde auf der Pariser Weltausstellung 1867 und auf der Internationalen Kunstausstellung in München 1869 gezeigt.

Arthur Georg von Ramberg (1819 ‐ 1875)

Leben und Werk

Geboren am 4. September 1819 in Wien, gestorben am 5. Februar 1875 in München. Nach einer ersten Ausbildung im Zeichnen bei seinem Großonkel Johann Heinrich begann Ramberg 1840 ein Philosophiestudium an der Prager Universität. Gleichzeitig studierte er Malerei an der dortigen Akademie bei Franz Kadlik. 1849 zog er nach München. 1860 ging er als Lehrer an die neu gegründete Kunstschule nach Weimar, 1866 übernahm er eine Professur an der Münchner Akademie. Im Gegensatz zur Historienmalerei der Schule um Carl Theodor von Piloty orientiert sich Rambergs Malerei am holländischen Genre des 17. Jahrhunderts.