Die französischen Gemälde des 15. bis 18. Jahrhunderts

Die französischen Gemälde des 15. bis 18. Jahrhunderts in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen (Vollständiger Bestandskatalog)

Foto: Bayerische Staatsgemäldesammlungen, Elisabeth Greil

Die französischen Gemälde des 15. bis 18. Jahrhunderts in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen (Vollständiger Bestandskatalog)

Rund 390 Werke älterer französischer Malerei, darunter einige Dauerleihnahmen, betreuen die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Das eindrucksvolle Konvolut ist ebenso vielfältig wie heterogen: Werke namhafter Künstler wie Nicolas Poussin und François Boucher stehen neben anonymen, berühmte Meisterwerke neben Werkstatt- und Nachfolgearbeiten. Während einzelne Glanzstücke die Säle der Alten Pinakothek schmücken, sind viele der im Depot aufbewahrten Gemälde der breiteren Öffentlichkeit kaum bekannt – ein umfassender Bestandskatalog ist ein Desiderat. Dem will das aktuelle Projekt abhelfen.

Grundlage der Arbeit ist die Auseinandersetzung mit den individuellen Werken: Die kunsthistorische Literatur wird ausgewertet, die Überlieferung der Objekte in Inventaren, Katalogen und Restaurierungsdokumentation ermittelt, der aktuelle Zustand der Gemälde wird genau beschrieben, und Beobachtungen zur Maltechnik sowie zu materiellen Veränderungen werden notiert. An ausgewählten Gemälden werden zudem weiterführende technische Untersuchungen vorgenommen (z.B. mittels Mikroskopie, Röntgenstrahlen, Infrarotreflektografie).

Aus den Einzeluntersuchungen lassen sich aufgrund des Umfangs und der spezifischen Zusammensetzung des Bestandes auch allgemeinere Erkenntnisse gewinnen; so wird ergänzend übergreifenden Fragestellungen zur Maltechnik sowie zur Sammlungs- und Geschmacksgeschichte nachgegangen, die in einführende Essays münden sollen. Auch die Geschichte des Umgangs mit den Werken im Museum selbst wird in den Blick genommen. Dazu gehört insbesondere die Frage, wann welche Gemälde warum jeweils als französisch galten – womit sich das Katalogvorhaben schließlich selbst befragt.

Die Veröffentlichung des Bandes ist 2024 vorgesehen.

Das Projekt wird gefördert von der Ernst von Siemens Kunststiftung sowie der Herbert Schuchardt Stiftung, München.

Weitere Informationen zum Forschungsprojekt auf der Website des Doerner Instituts sowie im Blogbeitrag „Fragile Schönheit“.