(Gegen-)Entwürfe. Mounira Al Solh, Yael Bartana, Walid Raad

Mounira Al Solh, Rawane’s Song, 2006 , 2006

1-Kanal-Video, Farbe, Ton, 7 Min., Videostill
2011erworben von PIN. Freunde der Pinakothek der Moderne e.V.

© Mounira Al Solh, Courtesy die Künstlerin & Sfeir-Semler Gallery Beirut/Hamburg

Details   

(Gegen-)Entwürfe. Mounira Al Solh, Yael Bartana, Walid Raad

Pinakothek der Moderne | Kunst
Sammlung+ | Saal 22 - 24

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Wie können Kriegsgeschehen künstlerisch verarbeitet werden? Wie lassen sich ihre Nachwirkungen darstellen? Wie kann der Ohnmacht und Sprachlosigkeit begegnet werden?
Die Sammlung Fotografie und Zeitbasierte Medien wirft gemeinsam mit der Written Art Collection einen schlaglichtartigen Blick auf künstlerische Positionen des Mittleren und Nahen Ostens, die sich mit der Realität von Kriegen auseinandersetzen. Während Mounira Al Solh in ihrem Atelier in Form eines One-Take-Videos ihre Verweigerung zum Ausdruck bringt, über den Krieg zu sprechen, und dabei doch scheitert, lässt Yael Bartana im Warschauer Stadtteil Muranów ein Kibbuz im Maßstab 1:1 im Stil der 1930er Jahre errichten. In der Videoarbeit erinnert Bartana mithilfe der Propagandasprache sozialistischer Dokumentarfilme an den zionistischen Traum, nach welchem starke und schöne Frauen und Männer trotz aller Widrigkeiten weiter Häuser bauen und ihren gemeinschaftlichen Verpflichtungen nachgehen. Walid Raad gewährt wiederum Einblicke in das Tagebuch seines Vaters, das dieser während der andauernden libanesischen Kriege führte und dabei Auskunft etwa über die Preisentwicklung für Baumaterialien gibt, aber auch über das Aussehen jener Bomben, die um sein Haus herum einschlugen.
Die Künstler:innen untersuchen, wie sich Kriege auf Körper und Geist auswirken, und geben in ihrer Unterschiedlichkeit individuelle Antworten auf kollektive Fragen. 

Gefördert von der Written Art Collection. 

Unter dem Titel Sammlung+ präsentieren die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in der Pinakothek der Moderne das Format von Studioausstellungen im Kontext der Sammlung: Präsentationen von Neuerwerbungen, Leihgaben und Künstler:innenräume zeigen die intensive Sammlungs- und Forschungsarbeit, die fachlich fundierte Auseinandersetzung und die Aktualität der Sammlungen.