Alte Meister in Bewegung

Raumansicht, Obergeschoss, Saal V

© Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München,
Foto: Elisabeth Greil

Details   

Alte Meister in Bewegung

Alte Pinakothek
Säle der Oberen Galerie

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Neupräsentation der Sammlung

Für die aktuelle Präsentation der Sammlung sind rund zweihundert Gemälde umgezogen. In den Sälen der Oberen Galerie begegnen sie sich jetzt in ungewohnten Zusammenhängen: Dialogische Konstellationen und thematische Gruppen laden dazu ein, die vertrauten Meisterwerke neu zu entdecken.
Erstmals in der Geschichte der Alten Pinakothek wird die traditionelle Ordnung der Galerie, die chronologischen und geographischen Gesichtspunkten folgt, in weiten Teilen des Rundgangs hinterfragt. Viele Hauptwerke, die zuvor stets räumlich getrennt waren, sind nun über Stil- und Epochengrenzen hinweg zu Nachbarn geworden. Ihr außergewöhnliches Zusammentreffen bringt ungeahnte Parallelen zum Vorschein, lenkt den Blick auf selten thematisierte Verbindungen und charakteristische Eigenheiten. Dabei eröffnen sich frische Perspektiven auf die Gemälde und ihre Schöpfer:innen, auf die Inhalte und die Form der Darstellungen sowie auf die Zusammenhänge ihrer Entstehung.

Dialogische Konstellationen und thematische Gruppen

Zahlreiche der neuen Konstellationen verbinden sich zu Themengruppen, die sich nicht nur den wichtigsten Gattungen – der Historie, dem Porträt, der Landschaft und dem Stillleben – widmen, sondern auch Kompositions- und Erzählstrukturen der Bilder unterstreichen oder prominente Motive beleuchten: etwa das Zusammenspiel von Innen- und Außenraum, monumentale Gewandfiguren oder Lichteffekte, das Bildnis und Leben der Maria, den weiblichen Akt, die Zwiesprache zwischen Mensch und Gott oder Gewalt und Leiden. Vereinzelt rücken auch Fragen der Farbgebung oder Pinselführung in den Fokus. Innerhalb der genannten Zusammenhänge begegnen sich zum Beispiel: Dürer und Botticelli, Pacher und Ghirlandaio, Perugino und Bellini, Grünewald und El Greco, Tintoretto und Goltzius, Tizian und Hals, Velazquez und van Dyck, Murillo und Rembrandt, Koninck und Lorrain, Tiepolo und Boucher.

Pressestimmen

Hier finden Sie eine Auswahl an Pressestimmen zur Neupräsentation:

Alte Spezn in heiligen Hallen - Simone Dattenberger, Münchner Merkur, 05.06.2023
"Freundinnen und Freunde zeigen sich dir plötzlich irgendwie anders. Oder sehen deine Augen aus der ungewohnten Perspektive mehr, besser, präziser? Das ist erfrischend und belebend. Hochstimmung kommt auf.
Und, so glaube ich zu spüren, nicht allein bei mir. Das Publikum ist animierter, neugieriger, aufgeschlossener."

Ganz schön gewagt – Christa Sigg, Abendzeitung, 02.11.2022
„Wie unfassbar frech Dürer aber tatsächlich war, wird neuerdings in der Alten Pinakothek gleich beim ersten Blick klar: In einer langen Folge würdiger Herren ist er der Einzige, der sich frontal präsentiert. […] Insofern ist diese Porträt-Reihung gleich die erste Überraschung einer oft gewagten neuen Präsentation der Sammlungen.
„[E]rstmals in der Geschichte der Alten Pinakothek wird nicht mehr streng nach Kunstlandschaften getrennt, und auch die chronologische Ordnung ist immer wieder unterbrochen oder aufgelockert. Im Fall von El Grecos „Entkleidung Christi“ und Matthias Grünewalds „Verspottung“ ergibt sich so eine herrliche Reibung.“
„Mehr denn je werden in diesen Räumen Gedankenspiele angestoßen. Vor allem aber kommt die Kunst in einen Dialog, der in ihrer jeweiligen Zeit ganz selbstverständlich geführt wurde."

Neue Sitten – Tanja Beuthien, art, November 2022
Die Alte Pinakothek in München bricht mit einer jahrhundertealten Tradition der Museumspräsentation.
Eine Befreiung

„Nichts ist mehr wie früher. Oder besser: Nichts ist mehr wie immer in der Alten Pinakothek. […] Dass sich die Kunstgeschichte bilderbuchmäßig und in gemächlicher Laufrichtung der Besucher entwickelt: von der Renaissance über den Barock bis hin zum Rokoko – Vergangenheit. Über 200 Werke haben in den 1836 erbauten heiligen Hallen einen neuen Platz bekommen – und zwar zum ersten Mal über chronologische und geografische Grenzen hinweg.“

Studiengalerie der Kunstvermittlung

Wie ungebrochen relevant die Themen und die Bildsprache der Alten Meister sind, teilt sich zugespitzt im letzten Saal des Rundgangs mit, der als Studiengalerie der Kunstvermittlung eingerichtet ist und dank entsprechender Möblierung erstmals die Durchführung von Workshops inmitten der Galerie erlaubt. Die hier sehr dicht und niedrig gehängte Werkauswahl richtet sich besonders an die Zielgruppe Familie und Kinder. Unter dem Titel „Die Gegenwart in der Vergangenheit entdecken“ lenkt sie den Blick auf das Leben in früheren Zeiten, auf die Wünsche und Interessen der Menschen sowie auf ihre Rolle in Gesellschaft und Familie. 

Die Kunstvermittlung bietet darüber hinaus zahlreiche Einblicke in die neu geordnete Sammlung an: Besonders an Wochenenden können sich die Besucher:innen von Kurzführungen inspirieren lassen oder im Rahmen der “Kunstauskunft” mit den Guides ins Gespräch kommen. Bei Führungen informieren u.a. die Sammlungsleiter:innen über ihre favorisierten Gemälde-Dialoge, und Workshops laden Familien zum gemeinsamen Gestalten vor den Originalen ein.

Begleitprogramm

FÜHRUNGEN
DI 25. Juli 2023, 18.30-19.30 
14. Juli, 04. August, 11. August, 25. August 2023, 15.00-16.00 
SA 15. Juli, 29. Juli, 05. August, 122. August, 19. August, 26. August, 02. September, 09. September, 23. September, 30. September 2023, 16.00-17.00

KUNSTAUSKUNFT
Kommen Sie mit uns ins Gespräch! Oder lassen Sie sich von einer Kurzführung inspirieren!
Kunstvermittler:innen stehen Ihnen in der Neupräsentation „Alte Meister in Bewegung“ Rede und Antwort und beantworten alle Ihre Fragen.
Ohne Anmeldung | Teilnahme im Eintrittspreis inbegriffen.
Jeden Sonntag 12.30-14.30

MITMACHAKTION
Mit allen Sinnen erleben
Wie riechen und schwingen die Alten Meister? Wie fühlt sich Brokat und Seide an? Wenn Rubens ein Duft wäre, so wäre das…? Entdecken Sie die Gemälde der Alten Pinakothek einmal anders, mit all‘ ihren Sinnen, aus dem Bauch heraus und lassen Sie sich auf eine sinnliche Entdeckungstour in die Vergangenheit entführen.
Hören Sie die Alten Meister und erfinden selbst eine Zusammenstellung von Geräuschen, die die Bilder zum Leben erwecken. Wie könnte sich eine malerische Landschaft bei Altdorfer anhören? Wie klingt die Perle von Brabant? Lauschen Sie Körpern von Rubens? Welches Geräusch macht der Handschuh von Helene Fourment? Gestalten Sie selbst eine Soundlandschaft, die ein konkretes Gemälde noch mehr zum Leuchten bringt oder vertonen Sie einen Alten Meister.
Jeden Sonntag erwartet Sie zwischen 14.00 und 17.00 Uhr eine überraschende Aktion in der Sammlung, um die Alten Meister emotional zu erleben.

FAMILIENWORKSHOP ALTE MEISTER IN BEWEGUNG
Rund zweihundert Gemälde der Alten Pinakothek sind umgezogen und begegnen sich jetzt in neuen Themen und Dialogen. Wir erfahren aus diesen Bildern, wie die Menschen früher lebten und welche Wünsche und Interessen sie hatten. Der Workshop lädt insbesondere Kinder und Familien dazu ein, den zentralen Themen des Lebens durch viele Jahrhunderte und Länder nachzuspüren und kreativ zu werden.
Für Familien mit Kindern ab 6 Jahren
Ohne Anmeldung | Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren erhalten freien Eintritt (www.pinakothek.de/tickets) | Einstieg jederzeit möglich
Jeden Sonntag 10.00-13.00
 

Impressionen | Alte Meister in Bewegung