Don José Queraltó als spanischer Armee-Arzt (M+)

Francisco José de Goya y Lucientes

Doña Maria Teresa da Vallabriga, 1783

Öl auf Leinwand, 151,2 x 97,8 cm
Dauerleihgabe der HypoVereinsbank, Member of UniCredit - 1966 durch die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank erworben
Inv. Nr. HUW 2

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Don José Queraltó als spanischer Armee-Arzt

José Queraltó (geb. in Tarragona, gest. 1805 in Madrid) ist in der Uniform eines spanischen Armeearztes im Generalsrang dargestellt. Zusätzlich zur militärischen Laufbahn studierte er im Auftrag König Karls III. Medizin, wurde Ordinarius am medizinischen Institut in Madrid und übernahm mehrere hohe Ämter im Gesundheitswesen. Aufgrund seiner Untersuchungen einer Pestepidemie in Andalusien veröffentlichte er eine Schrift über Schutzmaßnahmen; darüber hinaus widmete er sich insbesondere der Behandlung von Geschosswunden.
Das Bildnis Queraltós ist ein Beispiel des stilistischen Übergangs. Während in der Behandlung des Kopfes noch die traditionelle Porträtauffassung des 18. Jahrhunderts überwiegt, wird bei der Wiedergabe der Uniform auf allen äußeren Effekt verzichtet, um bei sparsamsten Mitteln des Kontrastes der durchgeistigten Wirkung des Dargestellten zu dienen.

Francisco José de Goya y Lucientes (1746 ‐ 1828)

Leben und Werk

Geboren am 30. März 1746 in Fuendetodos bei Zaragoza, gestorben am 16. April 1828 in Bordeaux. Nach dem Studium 1760 bei José Luzan y Martínez in Zaragoza und Fray Manuel Bayeu y Subías in Madrid führte er zwischen 1771 und 1774 zunächst Fresken in verschiedenen spanischen Klöstern aus. Nach einer Italienreise 1770/71 zog Goya nach Madrid um und lieferte seit 1776 Entwürfe für die königliche Tapisseriemanufaktur. Seit 1780 Mitglied der Academia de S. Fernando wurde er 1795 deren Direktor. 1789 war er zum Hofmaler ernannt worden, 1799 wurde er zum Ersten Hofmaler befördert. Seit 1792 unter fortschreitender Taubheit leidend, emigrierte er 1824 nach Bordeaux. Während die Tapisseriekartons noch den Einfluss der venezianischen Kunst Giovanni Battista Tiepolos zu erkennen geben, folgt seine Bildnismalerei vor allem Diego Velázquez. Doch gelangt Goya bald zu einer neuen Porträtauffassung, in der die bis dahin übliche idealisierte äußere Erscheinung mit kritischem Blick in Frage gestellt wird. Goyas berühmte Bilderfolgen wie die "Désastres de la guerre", die Elend, Not und Krieg schildern, zeichnen sich durch besonderen Realismus, eine zunehmend düstere Phantastik und eine immer dunklere Farbigkeit aus. Diese Entwicklung geht mit einer Vereinfachung der malerischen Handschrift einher, wodurch Goya zu einem Vorläufer der Moderne wird.

Francisco José de Goya y Lucientes

Marquesa de Caballero, 1807

Öl auf Leinwand, 104,7 x 83,7 cm
Dauerleihgabe der HypoVereinsbank, Member of UniCredit - 1968 aus dem Kunsthandel durch die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank erworben
Inv. Nr. HUW 13

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