18.03.2021: #PinaBehind: Der Galeriedienst

Dr. Andreas Schumacher

#pinabehind: Dr. Andreas Schumacher über den Galeriedienst

#PinaBehindWas passiert eigentlich hinter den Kulissen unserer Museen? Mit #pinabehind starten wir eine Reihe, mit der wir euch in regelmäßigen Abständen einen Einblick geben wollen in das, was in unseren Räumen passiert, wenn sie für Besucherinnen und Besucher nicht zugänglich sind. Wer sind die Menschen hinter dem Museumsbetrieb? Und: Woran arbeiten sie? 

In unserer ersten Folge erklärt Dr. Andreas Schumacher, Hausreferent der Alten Pinakothek und Sammlungsleiter für italienische Malerei, warum es wichtig ist, dass auch Kurator:innen und Restaurator:innen einen regelmäßigen Dialog mit dem Aufsichtspersonal pflegen.

Der Galeriedienst - Fragen & Antworten

Foto (aus 2019): Julian Baumann

  • Was passiert auf dem Bild? 

Das Foto zeigt im Foyer der Alten Pinakothek mein Gespräch mit den Oberaufsichten, dem Personal von Kasse, Information und Garderobe sowie vor allem mit dem Kreis der Aufsichten, die in der Galerie und in den Sonderausstellungen tätig sind. Es handelt sich dabei um den sogenannten „Galeriedienst“, ein regelmäßiges Informationsformat, mit dem sich die Kuratoren und Restauratoren an das Aufsichtspersonal wenden.  

  • Warum ist so eine Einweisung wichtig und worauf muss besonders geachtet werden? 

Es ist wichtig, dass unser Personal, dass ständig im direkten Kontakt mit den Besuchern steht und tagtäglich für den Schutz der ausgestellten Kunstwerke zuständig ist, aus erster Hand nicht nur unsere Anforderungen an Besucherservice und Sicherheit erfährt, sondern ab und an auch konkrete Hinweise zu Sammlungspräsentationen, Sonderausstellungen oder wichtigen Restaurierungen erhält. Es geht also darum sowohl das Verständnis für unsere Willkommenskultur und für die Regeln in der Galerie zu schärfen, als auch die Identifizierung mit unseren Museen und Inhalten zu stärken.   

  • Wie oft findet die Einweisung statt? 

Zweimal im Monat durch Sammlungsleiter:innen und Restaurator:innen, weil der Galeriedienst ja bewusst eine Ergänzung zu den üblichen Dienstgesprächen darstellen soll, die die Oberaufsichten mit den Aufsichten führen. Kurator:innen und Restaurator:innen begegnen den Aufsichten oft, aber selten besteht dann die Möglichkeit zum konzentrierten Gespräch.      

  • Was ist Ihnen in der Abstimmung mit den Aufsichten, der Kasse und der Information wichtig? 

Neben den schon genannten Gründen für dieses Format ist von großer Bedeutung, dass der „Galeriedienst“ unsere hohe Wertschätzung der Arbeit des Kassen- und Infopersonals und der Aufsichten zum Ausdruck bringt. Dafür ist neben der kollegialen Ansprache besonders auch der Dialog entscheidend, in dem beiderseits Fragen und Anregungen aufgenommen werden sollten.    

Francesco Salviati, Caritas, 1543/45, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Alte Pinakothek

Das Lieblingsbild

  • Eine persönliche Frage, zum Abschluss: Haben Sie ein Lieblings-Bild in der Alten Pinakothek? Falls ja: Welches? Und: Was fasziniert Sie daran? 

Ich habe selbstverständlich viele Lieblingsbilder in der Alten Pinakothek, und nicht nur solche italienischer Meister. Mein heutiger Favorit ist die monumentale „Caritas“ von Francesco Salviati, weil wir sie kürzlich mit einem prunkvollen, reich geschnitzten Rahmen nach historischen Vorbildern endlich wieder angemessen gekleidet haben – obschon die Figur der Caritas bereits in kostbare Seidenstoffe gehüllt ist, deren Farbspiel und Glanz der Maler mit großer technischer Bravour zur Darstellung gebracht hat.