Jacobus Vrel
Straßenszene mit Personen im Gespräch, nach 1633
Holz, 39 x 29,3 cm
Erworben mit Hilfe der Ernst von Siemens Kunststiftung
© Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München
Foto: Nicole Wilhelms
DetailsJacobus Vrel: Eine Spurensuche
Alte PinakothekOG Saal IX
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Neuerwerbung eines Werkes für die Alte Pinakothek
Eigentümlich wirken seine Bilder, verschroben seine Figuren und bühnenhaft seine Straßenszenen. Lange wurden seine Werke mit denen Johannes Vermeers verwechselt. Seine Bilder zählen zum Bestand der weltweit bekanntesten Museen und sind begehrte Raritäten unter Sammlern. Aber bis heute gleicht der Maler Jacobus Vrel einem Phantom.
Durch den Ankauf von Vrels „Straßenszene“ mit Hilfe der Ernst von Siemens Kunststiftung gelang es, ein Hauptwerk dieses rätselhaften Malers zu erwerben. Innerhalb des kleinen, vor allem aus Stadtansichten und Interieurszenen bestehenden Œuvres kommt diesem Gemälde eine besondere Bedeutung zu, handelt es sich doch um eines seiner frühesten Werke, das zugleich als Vrels komplexeste Architekturkulisse anzusehen ist. Das scheinbar typische Beispiel holländischer Barockmalerei unterscheidet sich von allen Architekturdarstellungen der Zeitgenossen und nimmt damit auch innerhalb der Sammlung eine herausragende Stellung ein. Vrel war ein Pionier auf seinem Gebiet, kein Nachahmer, wie man lange annahm.
Als Ergebnis eines grenzüberschreitenden Forschungsprojektes im Verbund der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen in München, der Fondation Custodia, Collection Frits Lugt in Paris und dem Mauritshuis in Den Haag sowie in Zusammenarbeit mit zahlreichen internationalen Fachleuten unterschiedlicher Disziplinen ist jüngst die erste Monografie mit Werkverzeichnis zu Jacobus Vrel „Jacobus Vrel. Auf den Spuren eines rätselhaften Malers“ in drei Sprachausgaben im Hirmer Verlag erschienen. Die erste monografische Ausstellung zu Jacobus Vrel wird 2023 in der Fondation Custodia, Collection Frits Lugt in Paris und dem Mauritshuis in Den Haag gezeigt:
Mauritshuis, Den Haag: 16. Februar bis 29. Mai 2023
Fondation Custodia, Paris: 17. Juni bis 17. September 2023
Es gelten die regulären Öffnungszeiten und Eintrittspreise der Alten Pinakothek.