Johann Georg von Dillis
Blick von der Villa Malta auf St. Peter, 1818
Öl auf Papier, auf Leinwand geklebt, 28,2 x 43,1 cm
Inv. Nr. 11468
Blick von der Villa Malta auf St. Peter
Der Blick auf Sankt Peter gehört zusammen mit dem Blick auf den Quirinal und dem Blick auf das Kapitol zu einer Gruppe von drei Ölskizzen, die Dillis während eines Romaufenthalts als Begleiter des Kronprinzen Ludwig 1818 von der Villa Malta aus gemalt hat. Dargestellt sind drei Ausblicke auf Rom, die vom Turm der Villa nach Osten, Süden und Westen gerichtet sind. Markante Bauten wie der Quirinalspalast, das Kapitol oder die ferne Kuppel von St. Peter dominieren den gewählten Bildausschnitt. Zuvor hatte sich Dillis in Zeichnungen mit den Motiven auseinandergesetzt und dabei unterschiedliche Blickwinkel erprobt. Die anschließenden, vor Ort im Freien ausgeführten Ölskizzen offenbaren in ihren flüchtig und rasch aufgetragenen Pinselstrichen eine atmosphärische Lichtstimmung, der sich die Wiedergabe der baulichen Situation unterordnet. Immer wieder scheint sich die Stadtlandschaft im Hintergrund und nach den Seiten hin im Dunst aufzulösen. Diese Flüchtigkeit und Spontaneität in der Charakterisierung des morgendlichen Lichtes markieren ein bedeutendes Beispiel früher deutscher Freilichtmalerei. Mit seinem Interesse für Licht und atmosphärische Stimmungen fand Dillis Jahre vor Camille Corot zu einer eigenständigen Malweise, die er neben seinem Amt als Zentralgaleriedirektor der königlich bayerischen Gemäldesammlungen entwickelte.