Vitus-Altar: Versuchungen des hl. Veit

Gabriel Mäleskircher

Vitus-Altar: Versuchungen des hl. Veit, 1476

Nadelholz, 77,9 x 44,8 cm
1803 als Säkularisationsgut aus der Benediktinerklosterkirche Tegernsee, 1852 veräußert, 1961 als Überweisung aus Staatsbesitz wiedererlangt
Inv. Nr. 13170

Staatsgalerie in der Burg Burghausen

Details   

Vitus-Altar: Versuchungen des hl. Veit

Im Zuge des Neubaus der Kirche erhielt das Benediktiner­kloster Tegernsee eine vollständige Neuausstattung mit modernen Flügelretabeln. Der Großauftrag ging an die führende Malerwerkstatt des Gabriel Mäleskircher in München. 14 Flügelaltäre sind im Tegernseer Stiftsbuch dokumentiert. Nur einzelne Bildtafeln haben sich erhalten. Viele Altäre des Mittelalters haben oftmals schon in Folge der Barockisierung des 17. und 18. Jahrhunderts, schließlich auch im Zuge der Klosteraufhebung 1803 ihre Funktion verloren; sie wurden demontiert und verstreuten sich in alle Winde. Vier Tafeln vom Vitus- und Benedikt-Altar sind in der Staatsgalerie ausgestellt, in denen Mäleskircher seine charakteristische Erzähl- und Detailfreude demonstriert.

Zusammen mit der ebenfalls ausgestellten abgetrennten Rückseite (Inv.-Nr. 13171) gehört dieses Gemälde zu einem dem hl. Vitus (Veit) geweihten Flügelaltar. Der Heilige lebte zur Zeit des römischen Kaisers Diokletian (um 300). Sein Vater versuchte vergeblich, ihn durch Musik, Tanz, Spiel und schöne Frauen vom tugendhaften Leben abzubringen. Veit starb bereits im Alter von 12 Jahren als christlicher Märtyrer.

Gabriel Mäleskircher (um 1425  ‐ 1495 )

Leben und Werk

Seit 1461 in München nachweisbarer Maler, der mehrfach führende Ämter in der Münchner Malerzunft innehatte. Seit 1469 gehörte er dem Rat an. 1485 wurde er zweiter Bürgermeister.