Die Musik (M+)

Gustav Klimt

Die Musik, 1895

Öl und Goldbronze auf Leinwand, 27,5 x 35,5 cm (=lichtes Maß)
1901 auf der Münchner Jahresausstellung im Glaspalast vom Künstler erworben
Inv. Nr. 8195

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Die Musik

Die Darstellung lehnt sich ikonographisch an Vorbilder aus dem Bereich der antiken Vasenmalerei an. Hierbei sind besonders die strenge Form der Kithara und die Rebzweige mit den daran hängenden Trauben und den runden Ballen zu nennen, wobei letztere als Opferkuchen im Dionysoskult gedeutet werden. Kithara und Reben werden im Sinne der griechischen Antike zu Wahrzeichen des Apollinischen und Dionysischen und damit zu einer allgemeinen Allegorie auf die Musik, personifiziert in dem schönen jungen Mädchen, das versunken und nahezu entrückt den Tönen nachsinnt, die sie der Kithara entlockt. Während das fratzenhafte Pansgesicht im Hintergrund links auf den dionysisch-ekstatischen Aspekt der Musik hinzudeuten scheint, könnte die sphinxähnliche Figur rechts allgemein auf ihren
ambivalenten, rational unergründlichen Charakter anspielen.

Gustav Klimt (1862 ‐ 1918)

Leben und Werk

Geboren am 14. Juli 1862 in Wien-Baumgarten, gestorben am 6. Februar 1918 in Wien. Bis 1883 besuchte Klimt die Kunstgewerbeschule des Österreichischen Museums in Wien, anschließend wurde Hans Makart für ihn richtungsweisend. Von 1883 bis 1892 arbeitete er mit seinem Bruder Ernst sowie Franz von Matsch in einer Ateliergemeinschaft zusammen. Neben dekorativen Arbeiten für Villen und Kurhäuser entstanden Wand- und Deckenbilder im Wiener Burgtheater und Kunsthistorischen Museum, später für die Universitätsaula. 1888/89 führten ihn Reisen nach Krakau, Triest, Venedig und München. Von 1891 bis 1897 war Klimt Mitglied der Genossenschaft bildender Künstler in Wien; 1897 wurde er erster Präsident der Wiener Secession. 1909 nahm er an der Internationalen Kunstausstellung in München und der Ausstellung der Berliner Secession teil, 1910 an der Biennale in Venedig. Hatte Klimt seit 1898 neoimpressionistische und symbolistische Elemente zu einem eigenständigen Ornamentalstil verbunden, so traten von 1903 an abstrakte, später auch expressionistische Elemente hinzu. Der u. a. mit Ferdinand Hodler befreundete Klimt, der starken Einfluss auf die von Josef Hoffmann und Kolo Moser gegründeten Wiener Werkstätten hatte, gehört neben Egon Schiele und Oskar Kokoschka zu den großen Neuerern der Wiener Malerei.

Gustav Klimt

Margaret Stonborough-Wittgenstein, 1905

Öl auf Leinwand, 179,8 x 90,5 cm
1960 aus Privatbesitz erworben
Inv. Nr. 13074

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