Kalvarienberg mit den hll. Koloman, Quirin, Kastor und Chrysogonus (M+)

Kalvarienberg mit den hll. Koloman, Quirin, Kastor und Chrysogonus

Der Kalvarienberg stammt aus der Benediktinerklosterkirche St. Quirinus in Tegernsee. Er stand vor dem Lettner auf dem Gemeindealtar und scheint sich diesem farblich und dekorativ anzupassen. Seitlich der Darstellung der Kreuzigung Christi werden die verehrten Heiligen der Klosterkirche dargestellt: Der irische Pilger Koloman, der Steinmetz und Märtyrer Kastor (links), der römische Kaisersohn Quirinus, der römische Lehrer und Märtyrer Chrysogonus in Gelehrtentracht (rechts). Von drei der Heiligen besaß die Kirche seit dem 8. bzw. 11. Jahrhundert Reliquien; die Koloman-Verehrung kam erst im 15. Jahrhundert auf.

Gabriel Angler (1405 ‐ 1462)

Leben und Werk

Deutscher Maler. Geboren um 1405 in München. Nach seiner Ausbildung in München geht er auf Wanderschaft, 1429 ist er in Nördlingen nachweisbar. Kurz nach 1431 wieder in München, erhält er den bedeutenden Auftrag für den Choraltar der Münchner Frauenkirche (vollendet Herbst 1437; nicht erhalten). 1433 in Venedig, um Farben zu kaufen. Um 1440 entsteht der Kalvarienberg (Lettnerkreuzigung) für die Benediktinerklosterkirche Tegernsee. 1444/45 arbeitet er für dieselbe Kirche an dem großen Choraltar, die "tabula magna", nach der der Künstler lange Zeit benannt wird; die Einzelteile sind verstreut. Wegen eines Augenleidens überlässt er wahrscheinlich Mitte der 50er Jahre seinem Sohn die Werkstattleitung. 1460 und 1462 als Vorsteher der Malerzunft genannt. Gestorben in München wohl 1462. Angler zählt zu den führenden Malern Süddeutschlands in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Er entwickelte einen sehr eigenwilligen Stil mit einem teilweise drastischen Realismus.