Nanna (M+)

Anselm Feuerbach

Nanna, um 1861

Öl auf Leinwand, 137,5 x 99,0 cm
1930 aus dem Kunsthandel erworben
Inv. Nr. 9610

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Nanna

Das Gemälde ist eines der ersten Bildnisse der jungen Nanna, Muse und Geliebte Feuerbachs. Der denkmalhafte Aufbau ihres in schwere Gewänder gehüllten Körpers und die strenge Profilansicht verleihen ihr eine lebensferne Unnahbarkeit. Wenn Feuerbach den antiken Topos des Porträts im Profil zitiert, dann versuchte er darin das zeitlose Ideal mit den individuellen, charakteristischen Zügen der Frau zu verbinden. In dem fein abgestimmten Kolorit und der durchdachten Komposition zeigt sich der hohe Anspruch des Künstlers. In der persönlichen Tragik seiner Verbindung zu dem Modell Anna (»Nanna«) Risi wiederum spiegelt sich seine nicht leichte Beziehung von Kunst und Leben. Beide waren bei Feuerbach untrennbar miteinander verbunden.
Anna Risi war die Frau eines Schusters, als Feuerbach ihr im Frühjahr 1860 zum ersten Mal in der Via del Tritone in Rom begegnete. Für den Künstler war es eine schicksalhafte Begegnung, sah er doch in der jungen Frau sein Ideal von klassischer Schönheit verwirklicht. Sie war das Modell für die großen historischen Frauengestalten der Bilder, die Feuerbach in den folgenden Jahren malte. Die Beziehung dauerte fünf Jahre und endete für Feuerbach tragisch, als Nanna ihn wegen eines reichen Engländers verließ. Die Zeit mit der schönen Römerin markiert den Beginn der klassischen Phase im Werk des Künstlers.

Anselm Feuerbach (1829 ‐ 1880)

Leben und Werk

Geboren am 12. September 1829 in Speyer, gestorben am 4. Januar 1880 in Venedig. Nach ersten Studienjahren an der Düsseldorfer Akademie bei Wilhelm von Schadow, Johann Wilhelm Schirmer u. a. wechselte Feuerbach 1848 nach München zu Karl Schorn, bevor er 1850 in Antwerpen das Studium bei dem Historienmaler Gustaaf Wappers aufnahm. Die Arbeit im Pariser Atelier Thomas Coutures 1852/53 empfand er selbst als Wendepunkt seiner Entwicklung. 1855 reiste er über Venedig und Florenz nach Rom, wo er sich bis 1872 überwiegend aufhielt. Trotz regelmäßiger Aufträge durch Adolf Friedrich Graf von Schack aus München brachte erst die Berufung an die Wiener Akademie 1873 die erhoffte Anerkennung. Schon früh mit antiken Autoren vertraut, widmete sich Feuerbach immer wieder literarischen Stoffen. Hauptthema seiner Malerei war die Sehnsucht nach Idealität, wie sie Feuerbach in einer verklärten Antike sah. In diesem Streben bildete er gemeinsam mit Arnold Böcklin, Hans von Marées und Adolf von Hildebrand die Opposition zur weithin anerkannten und geschätzten Kunst eines Carl Theodor von Piloty oder Hans Makart.

Anselm Feuerbach

Julius Allgeyer, 1857

Öl auf Leinwand, 99,5 x 74,5 cm
1928 aus dem Kunsthandel erworben
Inv. Nr. 9496

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Anselm Feuerbach

Medea, 1870

Öl auf Leinwand, 198,0 x 395,5 cm
1879 durch König Ludwig II. auf der internationalen Kunstaustellung im Münchner Glaspalast vom Künstler erworben. - 1932 vom Wittelsbacher Auslgeichsfonds erworben
Inv. Nr. 9826

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Anselm Feuerbach

Bildnis einer Römerin (Nanna), 1862

Öl auf Leinwand, 101 x 82,3 cm
1863 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11512

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Anselm Feuerbach

Pietà, 1863

Öl auf Leinwand, 136,2 x 269,5 cm
1863 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11518

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Anselm Feuerbach

Paolo und Francesca, 1864

Öl auf Leinwand, 137,0 x 99,5 cm
1864 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11521

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Anselm Feuerbach

Musizierende Kinder, von einer Nymphe belauscht, 1864

Öl auf Leinwand, 198,5 x 93,7 cm
1864 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11520

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Anselm Feuerbach

Badende Kinder, 1864

Öl auf Leinwand, 74,6 x 148,7 cm
1864 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11513

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Anselm Feuerbach

Laura in der Kirche, 1865

Öl auf Leinwand, 163,0 x 200,0 cm
1865 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11522

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Anselm Feuerbach

Hafis am Brunnen, 1866

Öl auf Leinwand, 241,0 x 140,5 cm
1866 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11511

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Anselm Feuerbach

Familienbild (Eine Mutter mit spielenden Kindern an einem Springbrunnen), 1866

Öl auf Leinwand, 136,4 x 159,5 cm
1866 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11514

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Anselm Feuerbach

Ricordo di Tivoli, 1868

Öl auf Leinwand, 194,0 x 130,4 cm
1868 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11516

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Anselm Feuerbach

Der Garten des Ariost, 1862

Öl auf Leinwand, 103,8 x 154,0 cm
1863 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11523

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Anselm Feuerbach

Madonna, 1863

Öl auf Leinwand, 63,2 x 50,5 cm
1863 durch Adolf Friedrich Graf von Schack erworben
Inv. Nr. 11524

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