19.01.2020: Resonanz zur Van Dyck Ausstellung

Vielen Dank!

Die Van Dyck Ausstellung in der Alten Pinakothek läuft noch bis zum 2. Februar 2020! Zeit für eine kurze Rückschau und ein großes Dankeschön an all unsere bisherigen Besucherinnen und Besucher für ihr Feedback in unserem Resonanzraum, danke für die zahlreichen Online-Postings in den Sozialen Medien sowie Medienpartnern und Presse für die vielfältige Berichterstattung. Da unsere Van Dyck Ausstellung einen ganz ungewöhnlichen und neuen Blickwinkel auf das flämische Talent wirft, waren wir gespannt, welches Feedback wir durch Besucher und Medien erhalten. Denn die Ausstellung präsentiert nicht, wie sonst häufig üblich, einen Blick über das gesamte künstlerische Schaffen, sondern die Ergebnisse eines mehrjährigen Forschungsprojektes zum eigenen Van Dyck Bestand der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen. Mit den Untersuchungen zur Bildgenese und der Werkstattpraxis zeigt sie den Weg des noch jungen und suchenden Künstlers auf anstatt Van Dycks glorreiche Schaffensperiode in England in den Vordergrund zu stellen.

Der Resonanzraum

Natürlich wollten wir unbedingt wissen, wie euch die Ausstellung gefällt. Deswegen haben wir am Ende der Ausstellung einen „Resonanzraum“ eingerichtet. Hier könnt ihr auf sprechblasenförmigen Post-its schreiben, wie es euch gefallen hat und die Zettel anschließend an die Wand kleben, auf der Van Dycks frühestes Selbstporträt übergroß abgedruckt ist. Diese Möglichkeit zur Interaktion habt ihr wirklich sehr gut angenommen und in kürzester Zeit füllte sich die Feedback-Wand mit den kleinen Sprechblasen Zetteln. Der junge Van Dyck wurde so regelrecht mit euren Kommentaren überschüttet, so dass inzwischen nur noch seine Augen aus der Sprechblasen-Wolke hervorlugen. Daraus bildete sich organisch ein eigenes interaktives Kunstwerk, welches sich in seiner Form von Woche zu Woche ändert. Unter den Kommentaren finden sich Begeisterung, Feedback zum Ausstellungsinhalt und nur ganz selten Kritik, manchmal auch einfach nur Schlagworte auf verschiedenen Sprachen und kleine Scribbles. Besonders begeistert es uns, wenn ihr selber künstlerisch aktiv werdet – inzwischen finden sich schon mindestens sieben Nachzeichnungen nach dem frühen Selbstporträt, und auch Vermeers „Mädchen mit dem Perlenohrring“ ist hier verewigt.

Einer der Kommentare lautet: „Liest das hier auch mal jemand?“ Ja, in der Tat! Wir lesen fleißig mit und setzen konstruktive Kritik und Verbesserungsvorschläge in die Tat um. Beispielsweise haben wir dank eurem Hinweis, dass ihr gern noch mehr Informationen zu den gemäldetechnologischen Untersuchungen am Ende der Ausstellung hättet, noch einen Wandtext angebracht. Nach der Ausstellung werden wir eure Kommentare noch einmal im Ganzen durchsehen, um eure vielen Ideen auch bei den Vorbereitungen zu unseren nächsten Ausstellungen einbeziehen zu können. Und natürlich – wir sind ja ein Museum! – werden wir die schönsten und prägnantesten Eurer Reaktionen in unserer Ausstellungsdokumentation archivieren.

Vielen herzlichen Dank fürs Mitmachen!

Selfie like Van Dyck

Wer nach oder während der Ausstellung, inspiriert von Van Dyck, Lust aufs Porträtieren bekommen hat, kann dies kurzfristig mit seinem Handy tun. Sei dies nun direkt in der Ausstellung vor einem Kunstwerk - natürlich mit etwas Abstand :-) oder an der speziell dafür errichteten Selfie-Wand im Resonanzraum gegenüber der „Resonanzwand“. Hier könnt ihr aus drei Kommentaren auswählen, vor ihnen ein Selfie-Foto machen und euren Ausstellungsgruß unter dem Hashtag #PinaVanDyck bei Instagram oder anderen Sozialen Medien posten!

Besucherstimmen zur Van Dyck Ausstellung

„Ich habe sehr viel über den Hintergrund zur Arbeitsmalweise Van Dycks in der Ausstellung erfahren. Er hat seine Bilder immer wieder übermalt und verändert und in verschiedenen Variationen angefertigt. Durch die Skizzen in der Ausstellung wird ersichtlich, wie er zum fertigen Bild hingearbeitet hat. Außerdem lassen sich sehr gut einzelne Phasen seines Schaffens vergleichen. Faszinierend ist auch die Werkstattpraxis der damaligen Zeit und wie Mitarbeiter für Van Dyck Werke erstellt haben, da schaue ich jetzt genauer hin! Allesamt sehr informativ, denn vieles davon war mir so noch nicht bewusst.“

„Mir gefiel die Ausstellung – die große Mühe dahinter wird dadurch ersichtlich, dass viele Bilder aus den unterschiedlichsten Museen in Europa und auch USA zusammengetragen wurden. So ist es möglich, das große Spektrum Van Dycks endlich einmal nebeneinander zu sehen...“

„In der Ausstellung werden anhand von digitalen Displays, die punktuell direkt vor den Bildern in der Ausstellung platziert sind, viele Details und Hintergründe der Gemälde sehr anschaulich erklärt – da wäre ich beim bloßen Betrachten nicht draufgekommen! Dabei fand ich es sehr angenehm, dass das Digitale hier nicht zu aufdringlich rüberkommt, ohne Ton und visuell sehr gut vermittelt!“

Pressestimmen zur Van Dyck Ausstellung

Wie von den Besuchern, haben wir auch aus der Presse sehr gute Rückmeldungen zu unserer Ausstellung bekommen. Hier eine Auswahl an Pressestimmen:

 „An seinem Frühwerk zeigt sich deutlich das übermächtige Vorbild seines Lehrers Peter Paul Rubens (1577-164) und zugleich Van Dycks Versuch, sich von diesem abzusetzen. Dabei wird auch seine Begabung erkennbar, Emotionen und inneres Erleben wiederzugeben.“ (Van Dyck, Kulturstiftung der Länder, 24.10.2019)

„...a luminous array of richly attired 17th-century aristocrats, as well as fresh insight into the working methods of the artist and his studio, thanks to a research project examining works in the Munich collection using X-ray and infrared reflectography.“ (Munich exhibition uses X-rays to lay bare Anthony van Dyck's creative methods, Catherine Hickley, The Art Newspaper, 24.10.2019)

 „Die Ausstellung in der Alten Pinakothek entstand in Zusammenarbeit mit dem Münchner Doerner-Institut, das sich der konservatorischen und restauratorischen Untersuchung Alter Meister widmet. Durch jahrelange Forschungsarbeit, anhand von Röntgenaufnahmen und Infrarot-Reflektogrammen wird nachvollziehbar, wie ambitioniert, fast obsessiv van Dyck seine Werke immer wieder veränderte.“ (Ein Künstler im Ringen mit sich selbst, Barbara Bogen, Deutschlandfunk, 27.10.2019)

„An excellent exhibition (….). It presents how important the workshop was to the artists of this period, how van Dyck produced such gorgeous masterworks, how artists connected and influenced each other and how van Dyck’s portraiture sets him apart from other artists. (…) Together with the few ‚guest‘ works, the exhibition gives a wonderful insight into van Dyck’s work and legacy. In my eyes, a wonderful show, well worth a visit!” (Anthony van Dyck in Munich, Culturescope, 20.11.2019)

„For all its visual delights, this exhibition takes a notably more academic approach than the grand quatercentenary shows at the Royal Academy and the Koninklijk Museum in Antwerp in 1999. Here, the eye is less on spectacle than on subtle difference.“ (Van Dyck, the artist’s artist, Tim Smith-Laing, Apollo, 02.12.2019)

Ausstellungen kommen und gehen, aber Bücher und Kataloge bleiben', schreibt Bernhard Maaz, Generaldirektor der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen im Vorwort der begleitenden Publikation (hrsg. Von M. Neumeister, Hirmer Verlag 49,90). Zugegeben, der Band ist ein Schwergewicht, aber durch seine großartigen Abbildungen und wissenschaftlich fundierte Betrachtung der Werkgenese eine wirklich lohnenswerte Investition in Qualität.“ (Van Dycks Geheimnisse, Fresko, 03.12.19)

„Die Feinfühligkeit des van Dyck ist in hohem Maße auch seinem Selbstporträt anzusehen, das als enorm vergrößerte Kopie eine halbe Wand jenes Raumes einnimmt, den man nach Verlassen der Ausstellung durchschreitet. Auf einem Pult liegen Post-its aus in Sprechblasenform. Und wer will, kann eines der Papierchen ausfüllen und neben van Dyck an den Putz pinnen. Wir zitieren aus diesen Zetteln folgende Besucher-Urteile: „Fulminant”, „Einfach super”, „Cool war’s”, „Sehr beeindruckend”, „Danke!”, „Toll”, „Großartig”, „Bellissimo”, „WOW!”, „Thank you so much”. Lobeshymnen, denen man sich nur zu gerne anschließt. (…)“ (Alles andere als ein Macho..., Jupp Suttner, top magazin, 02.12.2019)

Autorin: Lucie Boucek, Digitale Kommunikation
Fotos © Bayerische Staatsgemäldesammlung, Lucie Boucek