23.10.2019: Making of #PinaDigital (Teil 2)

Schritte zur Digitalen Strategie

Am schwarzen Brett: Analyse von Ist-Zustand und Konkretisierung einer Roadmap im März 2019.

Dieser Beitrag erscheint in Fortsetzung zu Making of #PinaDigital (1).

Über eine Million jährliche Besucherinnen und Besucher kommen aus aller Welt in die Pinakotheken, die Sammlung Schack und das Museum Brandhorst. Sie umspannen alle Altersklassen, und ihre Bedürfnisse sind individuell wie nie – während die einen sich nach „Digital Detox“ zwischen Albrecht Dürer und Franz Marc sehnen, wünschen sich die anderen digitale Anwendungen zur Bereicherung des Kunsterlebnisses in den Galerieräumen.

Die dabei gewachsene Notwendigkeit einer Digitalen Strategie beantworteten die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen nach diversen bisherigen Strategie- und Positionspapieren nunmehr mit der Formulierung des umfassenden Projektes „Digitale Strategie“ und den damit verbundenen Zielen: „Innerhalb des Projekts sollen digitale Themenfelder, Positionierung, Ziele und konkrete Maßnahmen stringent abgeleitet werden. Ziel ist die Entwicklung einer Digitalen Strategie für die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.“ 

Als Partner für die versierte methodische Begleitung dieses Prozesses entschieden wir uns Anfang 2018 für die Münchner Digital-Agentur DieProduktmacher, welche uns bereits mit der Entwicklung von Website und Online-Sammlung bei bedeutenden Schritten im Digitalen Raum begleiteten und kennenlernten.

Exploration und Konkretisierung

Nach der Klärung von Erwartungen wurden in der „Exploration“-Phase zahlreiche Interviews mit Mitarbeitern unterschiedlichster Profession und mit etlichen Besucherinnen und Besuchern geführt, um eine Ist-Analyse zu unternehmen und Bedarfe zu ermitteln. Zahlreiche Besucherumfragen in und um die Museen sollten – und konnten – erörtern, wie wir das Besuchserlebnis mit digitalen Angeboten bereichern können.

Im abteilungsübergreifenden Arbeitskreis Digitale Strategie ging es dann in eine intensive Ideenphase. Im Januar 2019 schließlich diskutierten wir in einer großen Mitarbeiterversammlung eine erste Fassung, um das daraufhin eingegangene so vielfältige wie umfangreiche Feedback in den Feinschliff der Leitsätze einzubeziehen. Parallel wurde an einer Website für die Digitalen Strategie gearbeitet, um diese auch in die Öffentlichkeit zu tragen zu können: Auch in diesem Gebiet ist uns Transparenz ein wichtiges Anliegen.

Anfang Juli 2019 schließlich lagen alle Inhalte für die Microsite vor, die bei einer Präsentation in der Mitarbeitersammlung am 27. September 2019 vorgestellt und nunmehr am 9. Oktober 2019 für die Öffentlichkeit freigeschalten wurde.

Was der Prozess „Digitale Strategie“ uns deutlich gezeigt hat: Digitalisierung meint nicht nur die Digitalisierung von Kunstwerken und multimediale Angebote für unsere Besucherinnen und Besucher, sondern fordert unter vielem anderen auch die Digitalisierung von Arbeitsprozessen wie der Infrastruktur und eine Stärkung der digitalen Kompetenzen von allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Wir stecken uns – ausgehend von den Leitsätzen – kurz- und langfristige Ziele, welche uns realisierbar scheinen und auf die wir hinarbeiten können. Unser Motto „Originale Erleben“ steht weiterhin im Zentrum: Unsere Aktivitäten im digitalen Raum führen zu den Originalen hin und werden sie niemals ersetzen. Dabei stehen Original und Digitalisat ausdrücklich nicht im Widerspruch, sondern ergänzen und befruchten sich gegenseitig, jeweils mit den ihnen eigenen Potentialen.

Wie geht es weiter?

Mit der Veröffentlichung unserer Digitalen Strategie wollen wir nicht nur ein deutliches Zeichen für Transparenz setzen, sondern auch dafür, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen sich mit allen verfügbaren Kräften kontinuierlich mit dem digitalen Wandel auseinandersetzen.

Dabei existiert innerhalb des Hauses die Digitale Strategie in einer ausführlicheren Form, die Zielsetzungen sind mit konkreten Zeitplänen und formulierten Arbeitsschritten verbindet. Kontinuierlich sollen unsere Vorhaben und weitere Schritte im Digitalen Raum hinterfragt werden – der Arbeitskreis Digitale Strategie wird weiterhin regelmäßig zusammenkommen. Das bedeutet, dass die Digitale Strategie nicht in Stein gemeißelt ist, sondern ein lebendiges Dokument. In diesem Sinne gelten die Worte unseres Generaldirektors Dr. Bernhard Maaz: „Die digitale Welt wie auch die Digitale Strategie werden sich stetig weiterentwickeln, werden gedruckte Kataloge nicht überflüssig machen und können zum Originalkunstwerk hinführen. Dazu laden wir ein.“

Die Pinakotheken sind auch im digitalen Raum für ihre Besucher, Follower und Freunde da: Wir freuen uns jederzeit über Anregungen und Feedback über #PinaDigital in den Sozialen Medien oder per E-Mail!

Autoren: Lucie Boucek und Max Westphal, Digitale Kommunikation