Einblattholzschnitte des 15. Jahrhunderts

Der Hl. Antonius, um Hilfe gebeten von an Mutterkornvergiftung Erkrankten
Süddeutschland (Schwaben?), um 1450
Holzschnitt, alt koloriert, 382 x 264 mm (Blatt), Inv.-Nr. 118241 D
© Staatliche Graphische Sammlung München

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Einblattholzschnitte des 15. Jahrhunderts

Pinakothek der Moderne
Staatliche Graphische Sammlung München

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Die Staatliche Graphische Sammlung München besitzt einen der weltweit bedeutendsten Bestände an deutschen Einblattholzschnitten des 15. Jahrhunderts. Die ersten europäischen Holzschnitte entstanden um 1400. War das Verfahren zum Bedrucken von Stoffen bereits bekannt, wurde es nun erstmals für Bilddrucke auf dem neuen Träger Papier genutzt und erlaubte eine preiswerte Multiplizierung von Bilderfindungen in hohen Auflagen. Erst dadurch wurden Abbildungen für weite Kreise erreichbar und erschwinglich. Vor allem religiöse Sujets für die private Andacht waren gefragt. Nicht nur als historische Belege sind diese frühen Blätter bedeutend. Es sind überragende Meisterwerke linearer Ausdruckskraft: Der geradlinige Wille zur unmittelbaren Aussage schuf Werke von expressiver Kühnheit. Keine Sammlung der Welt vermag die Frühzeit des Holzschnitts so überragend zu belegen wie das Münchner Kabinett. Hier wird mit Stolz die Wiege der europäischen Druckgraphik verwahrt.

Die umfangreiche Restaurierung sämtlicher Werke wird der großzügigen Finanzierung durch die Edith-Haberland-Wagner-Stiftung verdankt und ist Anlass für die Präsentation ausgewählter kapitaler Blätter.
Den Bestandskatalog ermöglicht generös die Ernst von Siemens Kunststiftung.