Auf Goldenem Grund. Leihgaben aus dem Lindenau-Museum zu Gast in der Alten Pinakothek

Puccio di Simone

Die Krönung Mariae mit Engeln und Heiligen, 1340/45

Altenburg, Lindenau-Museum

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Auf Goldenem Grund. Leihgaben aus dem Lindenau-Museum zu Gast in der Alten Pinakothek

Alte Pinakothek
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Das Lindenau-Museum in Altenburg (Thüringen) besitzt eine international bedeutende Sammlung italienischer Tafelmalerei, die dort aktuell nur in einer Auswahl gezeigt werden kann. So ergibt sich die glückliche Gelegenheit, die Präsentation der Goldgrundmalerei in der Alten Pinakothek für ein Jahr um großzügige Leihgaben aus Altenburg zu bereichern: Die drei kostbaren Florentiner Andachtsbilder des 14. Jahrhunderts, die Bernhard August von Lindenau um 1845 erwarb, ergänzen treffend die Meisterwerke Giottos und seiner Nachfolger, die teils schon Ludwig I. von Bayern für München gewinnen konnte. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war Ludwig einer der ersten Sammler früher italienischer Malerei.

Mit Giotto, dem viel gerühmten Überwinder der „maniera greca“, nahm die neuzeitliche Malerei in Florenz ihren Anfang. Die ausgestellten Tafelbilder machen eindringlich sichtbar, wie differenziert die nachfolgenden Künstlergenerationen des Trecento diesem dominanten Auftakt begegneten: ausnahmslos traditionsverbunden und handwerklich souverän, stilistisch aber individuell verschieden, mit dezenten innovativen oder bewusst konservativen Tendenzen. Exemplarisch dokumentiert die Werkauswahl zudem die zeittypischen Formen und Funktionen des Andachtsbildes im privaten oder kirchlichen Raum und somit die noch engen Grenzen der künstlerischen Freiheit.  

Faltblatt zur Ausstellung zum Download (PDF)

 

Lindenaus Sammlung und Museum

Der Astronom, Staatsmann und Mäzen Bernhard August von Lindenau (1779 – 1854) war ein leidenschaftlicher Kunstsammler. Während einer Reise durch Italien 1843/44 vertiefte er seine Kenntnisse der italienischen Malerei des 13. bis 16. Jahrhunderts und plante den systematischen Ausbau seiner Sammlung. In den Folgejahren unterstützte ihn der Archäologe Emil Braun, der als Erster Sekretär des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom tätig war, beim Ankauf zahlreicher Gemälde und antiker Keramik. Lindenaus schließlich 180 Tafelbilder umfassende Kollektion zählt bis heute zu den größten Spezialsammlungen früher italienischer Malerei außerhalb Italiens.

Schon 1848 machte Lindenau die von ihm erworbenen Kunstschätze seinen Mitbürgern zugänglich. Auf dem Pohlhof, dem Sitz der Familie Lindenau in Altenburg, ließ er aufklärerischen Idealen folgend ein Sammlungsgebäude als öffentlichen Bildungsort errichten. Eine kleine Kunst- und Gewerbeschule, seine Bibliothek und zahlreiche Gipsabgüsse ergänzten dort die Präsentation der Originale, die er zwar nach eigener Vorliebe, vor allem aber – so seine Worte – erwarb und ausstellte, um „die Jugend zu belehren“ und „das Alter zu erfreuen“. Lindenau, der sich im Staatsdienst in Dresden um die erste liberale Verfassung Sachsens, die Neuordnung und Öffnung der königlichen Sammlungen wie auch um die Kunstakademie verdient gemacht hatte, setzte das Herzogtum Sachsen-Altenburg zum Erben seiner Sammlungen ein. In Erfüllung von Lindenaus Testament wurde 20 Jahre nach seinem Tod ein prachtvolles neues Museum in Altenburg errichtet. Ein Schüler Gottfried Sempers entwarf den 1876 eröffneten Bau im Stil der Neorenaissance. 

Bernardo Daddi

Die Kreuzigung Christi, 1345/1348

Altenburg, Lindenau-Museum

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Nardo di Cione

Benedikt, Julian, Laurentius und Zenobius, 1365

Alte Pinakothek

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Nardo di Cione

Die Heiligen Johannes der Täufer, Romuald, Gherardus von Villamagna, Paulus und Minias, 1365

Alte Pinakothek

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Giotto di Bondone

Das letzte Abendmahl, 1311/12

Alte Pinakothek

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Giotto di Bondone

Die Kreuzigung Christi, 1311/12

Alte Pinakothek

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Giotto di Bondone

Christus in der Vorhölle, 1311/12

Alte Pinakothek

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Taddeo Gaddi

Der Tod des Edlen von Celano, 1330/35

Alte Pinakothek

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Bernardo Daddi

Heiliger Bischof mit einem Stieglitz, 1335/40

Alte Pinakothek

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